Guterres besorgt über Nordkoreas Abkehr von Moratorium für Atomwaffentests

UN-Generalsekretär António Guterres hat besorgt auf Nordkoreas Ankündigung reagiert, sich nicht mehr an das Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen zu halten.

UN-Generalsekretär Guterres - Ritzau Scanpix/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Generalsekretär bangt um «weltweite atomare Sicherheit».

Er hoffe, «sehr, dass die Tests nicht wieder aufgenommen werden», liess Guterres am Mittwoch über seinen Sprecher erklären. Die Nicht-Verbreitung von Atomwaffen bleibe «eine grundlegende Säule der weltweiten atomaren Sicherheit».

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte zuvor laut amtlicher Nachrichtenagentur KCNA erklärt, es gebe «keinen Grund für uns, sich länger einseitig an die Verpflichtungen gebunden zu fühlen». Im Konflikt um sein Atomprogramm werde Nordkorea «schockierende reale Massnahmen» ergreifen und «eine neue strategische Waffe» präsentieren.

US-Aussenminister Mike Pompeo nannte Kims Äusserungen «tief enttäuschend». US-Präsident Donald Trump sagte, er glaube, Kim werde sich an seine Zusagen zur Denuklearisierung halten.

Kim hatte im April 2018 überraschend den vorläufigen Verzicht auf Atom- und Raketentests erklärt und die Schliessung eines Testgeländes verkündet. In den vergangenen Tagen kündigte er dann aber bereits «diplomatische und militärische Gegenmassnahmen» für die Sicherheit und Souveränität des Landes an.

Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit einem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump im Februar auf Eis. Nordkorea verlangte von den USA zuletzt Zugeständnisse bis zum Jahresende - andernfalls werde das Land einen «neuen Weg» einschlagen und mit einem «Weihnachtsgeschenk» aufwarten.

Das isolierte Land steht wegen seines Atomprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. Nach seinem Moratorium für Atomversuche und Tests von Interkontinentalraketen hatte Pjöngjang vergeblich auf eine Aufhebung der Sanktionen gehofft.