Kanadas Luftwaffe beteiligt sich an Fahndung nach zwei mutmasslichen Mördern

In Kanada beteiligt sich jetzt auch die Luftwaffe an der Fahndung nach zwei mutmasslichen Mördern: Die kanadische Bundespolizei RCMP habe die Hilfe der Royal Canadian Air Force angefordert, teilte der Minister für öffentliche Sicherheit, Ralph Goodale, am Samstag mit.

Fotos der Verdächtigen - ALBERTA RCMP/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Junge Männer sollen Touristenpaar und Professor getötet haben.

Ein Flugzeug vom Typ C-130 Hercules traf nach Militärangaben bereits in Gillam im Nordosten Kanadas ein, um die Suchaktion aus der Luft zu unterstützen.

Das Dorf Gillam in der Provinz Manitoba ist seit dem vergangenen Dienstag das Zentrum einer Grossfahndung, an der bereits Suchhunde, eine Drohne und Panzerfahrzeuge beteiligt sind. Die beiden Verdächtigen, der 19-jährige Kam McLeod und der 18-jährige Bryer Schmegelsky, sind seit mehr als einer Woche auf der Flucht und gelten als gefährlich.

Die beiden Kanadier hatten zunächst als «vermisst» gegolten. Inzwischen geht die Polizei aber davon aus, dass sie hinter einem Doppelmord an dem 23-jährigen Australier Lucas Fowler und seiner 24-jährigen Freundin Chynna Deese aus den USA und einem weiteren Mord an dem 64-jährigen Kanadier Leonard Dyck stecken.

Die Verbrechen halten Kanada seit fast zwei Wochen in Atem. Am 15. Juli waren an einer Landstrasse im Norden der westkanadischen Provinz British-Columbia die Leichen der beiden Touristen gefunden worden. Vier Tage später wurde das ausgebrannte Auto von McLeod und Schmegelsky gefunden. Sie galten zunächst als vermisst, bis an einem weiteren ausgebrannten Auto die Leiche des Botanikprofessors Dyck gefunden wurde.

Die Polizei vermutet die beiden Verdächtigen in der Gegend um Gillam. Augenzeugen wollen die zwei jungen Männer dort zwei Mal gesehen haben - allerdings nicht mehr seit dem vergangenen Montag. Das Dorf liegt rund 1000 Kilometer nördlich von Manitobas Hauptstadt Winnipeg - und 3000 Kilometer von den Tatorten in British Columbia entfernt.

In der abgelegenen Gegend gibt es dichte Wälder und wilde Tiere wie Bären. Die Suche nach den beiden Verdächtigen ist daher äusserst schwierig. Sollten die zwei jungen Männer unvorbereitet und zu Fuss in die Wildnis geflohen sein, können sie dort nach Einschätzung von Bewohnern nicht lange überleben.

Am Samstagmorgen begannen Beamte damit, alle Wohnhäuser und Gebäude in Gillam und im nahegelegenen Indianerreservat Fox Lake Cree Nation abzuklappern. Die Polizei schliesst aber auch nicht aus, das die Verdächtigen mittlerweile ihr Aussehen verändert haben und aus dem Suchgebiet entkommen sind - möglicherweise mit der Hilfe eines ahnungslosen Bewohners.

Schmegelsky Vater sagte, sein Sohn sei wohl auf einer «Suizidmission». Die Trennung der Eltern im Jahr 2005 habe ihn in eine tiefe Krise gestürzt.