US-Bericht: Ghani nicht mit mehreren Millionen Dollar geflohen
Nach der Machtübernahme der Taliban setzte sich der ehemalige afghanische Präsident Ghani ins Ausland ab. Dabei soll er Staatsgeld entwendet haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Als die Taliban zurück an die Macht kamen, flüchtete der afghanische Präsident.
- Ghani soll dabei hohe Geldsummen der Regierung entwendet haben, lautete der Vorwurf.
- Nun stellen sich auch US-Berichte auf die Seite des ehemaligen Präsidenten.
Der ehemalige afghanische Präsident Ashraf Ghani und seine Mitarbeiter haben bei der Flucht vor den Taliban Bargeld der Regierung mitgenommen. Jedoch nicht in dem bislang kolportierten Ausmass. In einem vorläufigen Bericht des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) hiess es am Dienstag folgendes: Beweise deuteten darauf hin, dass der Betrag zwischen 500'000 und einer Million Dollar (940'000 Euro) gelegen habe.
Es gebe keine Hinweise der russischen Botschaft in Kabul, dass mit dem Präsidenten 169 Millionen Dollar ausgeflogen worden seien. Ghani hatte diese Vorwürfe stets dementiert.
«Es ist wahrscheinlich, dass im Chaos der Taliban-Übernahme erhebliche Mengen an US-Währung aus dem Besitz der afghanischen Regierung verschwanden.» Dies teilte Sigar nun mit.
Ghani floh nach der Machtübernahme aus dem Afghanistan
Da Aufzeichnungen der afghanischen Regierung und Überwachungsvideos sind nun in den Händen der Taliban. Daher könne Sigar nicht feststellen, was letztlich mit den gestohlenen Geldern geschehen sei. Die Taliban hatten nach einem rasanten Vormarsch im August vergangenen Jahres die Macht in Kabul übernommen.
Ghani war am 15. August 2020 ins Ausland geflohen. Er hatte BBC später zur Rechtfertigung gesagt, er habe damit ein Blutvergiessen und die Zerstörung von Kabul verhindern wollen.