Vier Räuber in Brasilien bei Geiselnahme getötet
Vier von fünf Räubern in Brasilien wurden nach einer Geiselnahme getötet. Dank der Reaktion der Geiseln konnten die Scharfschützen abschiessen.

Das Wichtigste in Kürze
- Vier von fünf Räuber wurden bei einer Geiselnahme erschossen.
- Nachdem sie das Lottobüro in Brasilien nicht ausrauben konnten, flohen sie mit Geiseln.
Ein Raubüberfall auf ein Lotto-Büro mit anschliessender Geiselnahme ist in Brasilien mit der Erschiessung von vier der fünf Täter zu Ende gegangen. Nach Angaben der Behörden in Manaus, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Amazonas, wurde dank der Reaktion der Geiseln niemand von ihnen verletzt.
Den Behörden zufolge überfielen fünf vermummte und schwer bewaffnete Männer am Samstagabend eine Lotto-Annahmestelle in Manaus. Als sie feststellten, dass die Polizei bereits eingeschaltet war, nahmen sie mindestens 25 Kunden und Mitarbeiter als Geiseln. Nach zwei Stunden hätten die Räuber sich entschlossen, aus dem Lotto-Büro zu fliehen, führte Amadeu Teixera von den Sicherheitsbehörden von Amazonas aus.
In der Sackgasse
Die Täter nahmen demnach zwölf Geiseln als menschliche Schutzschilde mit. Zahlreiche Polizisten sowie ein Polizeihubschrauber folgten den Räubern und ihren Geiseln fast anderthalb Kilometer weit, bis sich die Geiselnehmer in einer Sackgasse wiederfanden. In diesem Moment liessen sich die Geiseln zu Boden fallen, so dass die Polizeibeamten freies Schussfeld hatten. Scharfschützen töteten vier Geiselnehmer, der fünfte wurde festgenommen.
Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro, der am 28. Oktober als Favorit in die Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien geht, hatte im Wahlkampf angekündigt, das Waffenrecht zu liberalisieren. So könnten unbescholtene Bürger sich selbst gegen die im Land grassierende Kriminalität zur Wehr setzen, argumentierte Bolsonaro. Brasilien gehört zu den Ländern mit der stärksten Gewaltkriminalität weltweit. 2017 wurden dort fast 64'000 Menschen ermordet.