Wegen Taylor Swift: Obdachlose in USA vertrieben – «hatten Angst»

Wegen drei Konzerten von Taylor Swift mussten am Mittwoch Obdachlose in New Orleans umsiedeln – damit sich die US-Stadt «von ihrer besten Seite» zeigen kann.

In Vorbereitung auf drei Taylor-Swift-Konzerte wurde in New Orleans ein Obdachlosenlager unter einer Brücke umgesiedelt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Obdachlose in New Orleans, Louisiana, mussten am Mittwoch umsiedeln.
  • Grund dafür sind drei Konzerte Taylor Swifts.
  • Die Stadt will sich während des Besuchs der Popsängerin «von ihrer besten Seite» zeigen.

Die US-Stadt New Orleans will sich für Taylor Swift «von ihrer besten Seite zeigen», sagt das Gouverneursbüro. Sie besucht den US-Bundesstaat Louisiana dieses Wochenende für drei Konzerte.

In Vorbereitung wurde ein Obdachlosenlager unter einer Brücke umgesiedelt. Die etwa 75 Menschen wurden angewiesen, ihre Zelte abzubauen und zwei Blocks weiter wieder aufzubauen, teilt die Polizei mit.

Andere Obdachlose, die im historischen Viertel French Quarter leben, sollen nun ebenfalls umsiedeln.

Laut Kate Kelly, Sprecherin des republikanischen Gouverneurs Jeff Landry, sei die Aktion eine Sicherheitsmassnahme. Im New Orleans' Superdome wird die nächsten Tage mit rund 150'000 Besuchern gerechnet.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AP betonte Kelly aber, dass nur «die gefährlichsten Blocks» geschlossen werden würden. Dies nicht nur mit Blick auf die «Eras Tour» von Taylor Swift. Es geht auch um den Super Bowl, den Saisonfinal der amerikanischen Footballliga NFL, im Februar.

Taylor Swift und NFL hatten keinen Einfluss

Das Vorgehen sorgt auch für Kritik. Martha Kegel, Geschäftsführerin einer gemeinnützigen Organisation für Obdachlose, erklärt: Das Ziel von «Unity of Greater New Orleans» sei es, dauerhafte Unterkünfte für Betroffene zu finden. Aus ihrer Sicht ist diese Umsiedlung unnötig und schädlich gewesen.

«Manche hatten Angst und sind gegangen», sagt sie. So sei jedes Bemühen um die Menschen umsonst gewesen. Schliesslich sind viele der Obdachlosen psychisch krank. Sie vertrauten Personen, die helfen wollen, nicht immer – der Polizei schon gar nicht.

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Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Taylor Swift oder die NFL einen Einfluss auf den Entscheid hatten. Trotzdem fragt sich ein Betroffener gegenüber der Nachrichtenagentur AP: «Warum für Taylor Swift?» Er sei nicht glücklich über den Umzug, sagt er. Machen kann er dagegen aber nichts.