Affenpocken-Fall am Flughafen Bangkok: Kontakte überwacht
Die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle von Affenpocken steigt. Viele Verläufe sind milde, aber es kann auch zu Komplikationen kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein europäischer Affenpocken-Patient hatte am Flughafen Kontakt mit zwölf Personen.
- Die Betroffenen werden nun medizinisch beobachtet.
- Der Patient hatte während der Zeit am Flughafen noch keine Symptome.
In Thailand werden zwölf Menschen medizinisch beobachtet, nachdem sie in Kontakt mit einem Affenpocken-Patienten gekommen sind. Bei dem bestätigten Fall handelte es sich um einen Passagier, der von Europa auf der Durchreise nach Australien war und sich zwei Stunden auf dem Flughafen von Bangkok aufgehalten hatte, wie Chakkrarat Pitthaya, Direktor der Epidemiologie-Abteilung der Behörde für Seuchenkontrolle, bestätigte.
Der Mann habe zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome gehabt und diese erst später in Australien entwickelt, wo die Infektion dann bestätigt worden sei, hiess es. Alle zwölf Kontakte seien bislang asymptomatisch. Es handelte sich um Passagiere und Flugbegleiter. Insgesamt sollen sie 21 Tage medizinisch beobachtet werden. Jedoch sei das Risiko, dass sie sich angesteckt hätten gering, so Pitthaya.
Bisher vier Fälle in der Schweiz
In der Schweiz wurden bislang vier Fälle von Affenpocken gemeldet. Dem Robert Koch-Institut (RKI) sind in den vergangenen Tagen auch weitere Fälle in Deutschland gemeldet worden. Es gab die Zahl der Betroffenen auf seiner Webseite am Montag mit 21 an. Die Nachweise stammen demnach aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Am Freitag waren dem RKI 16 Fälle der Virusinfektion bekannt gewesen.
Das Besondere an den Fällen ist laut RKI, dass die Patienten zuvor nicht in Länder in Afrika gereist waren, in denen Affenpocken endemisch sind. Zudem könnten viele Übertragungen offenbar im Rahmen sexueller Aktivitäten passiert sein. «Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer», hiess es.
Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief zu einer Nachverfolgung aller Kontakte der Betroffenen auf. Die Virus-Erkrankung verursacht nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt.