ETH-Forscherin: Hurrikan «Dorian» ist nur ein Vorbote
Der Hurrikan «Dorian» richtet derzeit in den Bahamas immensen Schaden an. Der heftige Sturm ist nur ein Vorbote für Wirbelstürme, die uns zukünftig erwarten.
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Nau - Hurrikan «Dorian» bedroht die Küste Floridas
Das Wichtigste in Kürze
- Der Hurrikan «Dorian» wütet derzeit auf den Bahamas.
- Auch in den USA bereitet man sich auf den Wirbelsturm vor.
- Laut Klima-Professorin der ETH werden die Wirbelstürme immer heftiger.
Die USA zittern vor dem Hurrikan «Dorian». Der Wirbelsturm, der auf den Bahamas bereits eine Welle der Verwüstung hinterlassen hat, steuert auf die Küste Floridas zu.
Die Staaten könnten ein schreckliches Déjà-vu erleben. Denn vor knapp einem Jahr fegte Hurrikan «Michael» über die USA und tötete mindestens 30 Menschen.
Wieder die USA – denken wohl viele. Doch auch Europa bleibt nicht von verheerenden Wirbelstürmen verschont. Denn «Dorian» ist nur ein Vorbote, was zukünftig die Erde erschüttert.
Klimawandel fördert schnellere und stärkere Stürme
Solche extremen Stürme bleiben leider keine Ausnahme, sagt Ulrike Lohmann, Professorin für Atmosphärenphysik an der ETH. «Mit dem Klimawandel werden tropische Wirbelstürme extremer, weil in einem wärmeren Klima mehr Ozeanwasser verdunstet.»
Der erhöhte Wasserdampfgehalt setze bei der Kondensation zu Wolkentropfen mehr latente Energie frei. Das wiederum führe zu «höheren Windgeschwindigkeiten und stärkeren Niederschlägen.»
Hinzu kommt, dass solche Wirbelstürme sehr schwer vorherzusagen sind. «Es braucht feinmaschige Wettervorhersage-Modelle, um ihre Intensitäten und Zugbahnen genau vorherzusagen.» Doch in den letzten Jahren seien gute Fortschritte erzielt worden.
Auch unterstreichen Forscher immer wieder, dass Wirbelstürme nicht häufiger geworden sind. Zahlen des National Hurricane Center zeigen, dass die Hurrikan-Zahlen in den letzten 50 Jahren ziemlich stabil blieben. Jährlich waren es im Schnitt 11,8 über dem Atlantik.
Verwüsten Stürme auch Europa?
Auch bei Hurrikan «Dorian» ist es äusserst schwierig vorherzusagen, wann er wo auf die Küste trifft. Klar ist: Europa bleibt er in dem Sinne fern. Es steht jedoch noch aus, ob der Hurrikan Europa in Form eines Sturm- oder Orkantiefs erreicht.
Doch auch unser Kontinent ist nicht von Wirbelstürmen verschont: «2017 wurde Irland vom tropischen Wirbelsturm Ophelia getroffen.» Lohmann erklärt jedoch, solche Zugbahnen seien sehr ungewöhnlich, «weil sich die tropischen Wirbelstürme im Atlantik normalerweise nach Westen bewegen.»
Ihre Zugbahn hange von der Lage der Passat-Winde und des Azorenhochs ab. Aber auch, «ob sie im westlichen Atlantik so weit nach Norden gelangen, dass sie in die Westwindzone gelangen.»