Facebook suspendiert weitere Firma im Datenskandal

Facebook hat eine weitere Firma im Datenskandal suspendiert. Der kanadische Anbieter AggregateIQ soll eine entscheidende Rolle beim Brexit-Referendum gespielt haben.

Facebook suspendiert den Datenanalyse-Anbieter AggregateIQ. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat den Datenanalyse-Anbieter AggregateIQ suspendiert.
  • Das Unternehmen hat beim Brexit-Referendum eine wichtige Rolle gespielt.
  • Zwischen AggregateIQ und Cambridge Analytica soll eine Verbindung bestehen.

Im Facebook-Datenskandal hat das Online-Netzwerk eine weitere Firma suspendiert, die eine Rolle beim Brexit-Referendum gespielt hatte. Bei dem kanadischen Datenanalyse-Anbieter AggregateIQ hatten die Befürworter des Austritts Grossbritannien aus der Europäischen Union mehrere Millionen Pfund ausgegeben.

Ein Facebook-Sprecher erklärte am Wochenende, Auslöser für die vorläufige Suspendierung seien jüngste Berichte über Verbindungen zwischen AggregateIQ und der Muttergesellschaft der Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica, SGL.Verb

Verbindungen zu Cambridge Analytica

Cambridge Analytica hatte von einem App-Entwickler unerlaubterweise Informationen von Dutzenden Millionen Facebook-Usern bekommen, die er über eine Umfrage eingesammelt hatte. Nach Berechnungen von Facebook könnten davon insgesamt bis zu 87 Millionen Nutzer betroffen sein, davon knapp 310'000 in Deutschland.

Cambridge Analytica erklärte, man habe Datensätze zu 30 Millionen Nutzern erhalten. Der als Informant auftretende frühere Cambridge-Analytica-Mitarbeiter Christopher Wylie, dessen Enthüllungen den aktuellen Datenskandal ausgelöst hatten, hatte auch von enger Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen berichtet.