Familie von Opfer des Lion Air Absturzes verklagt Boeing

Ende Oktober stürzte eine Lion-Air-Maschine vor Indonesien ab. Nun muss sich Flugzeugbauer Boeing vor Gericht verantworten.

Ende Oktober 2018 stürzte eine Boeing 373 Max von Lion Air vor Indonesien ab. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Boeing 737 MAX stürzte in Indonesien ab und riss 189 Menschen in den Tod.
  • Kläger werfen nun Boeing vor, das Flugzeug sei «unzumutbar gefährlich» gewesen.

Angehörige eines Opfers des Lion-Air-Flugzeugabsturzes in Indonesien haben den US-Flugzeugbauer Boeing verklagt. Wie der Anwalt Thomas Demetrio heute Mittwoch mitteilte, reichte die Familie eines Passagiers aus Jakarta am Montag Klage bei einem Gericht in Chicago ein. In der Stadt im US-Bundesstaat Illinois hat Boeing seinen Sitz.

Die Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 MAX der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air war am 29. Oktober kurz nach ihrem Start in Jakarta abgestürzt. Alle 189 Insassen kamen ums Leben. Die Kläger werfen Boeing vor, das Flugzeug sei «unzumutbar gefährlich» gewesen. Ein vorläufiger Untersuchungsbericht der indonesischen Behörden hatte im November ergeben, dass das Flugzeug wegen gravierender technischer Mängel nicht hätte starten dürfen.

Insgesamt haben 30 Angehörige von Absturzopfern Boeing verklagt. Die Klage in Chicago wurde von der Familie des 40-jährigen Sudibyo Onggo Wardoyo aus Jakarta eingereicht. Anwalt Demetrio erklärte, Boeing habe «nicht nur Messgeräte installiert, die falsche Daten angezeigt haben». Das Unternehmen habe auch die Piloten unzureichend ausgebildet. «Es war so, als hätte Boeing erst die Augen der Piloten verbunden und dann ihre Hände gefesselt.»

Boeing hatte nach dem Unglück die Kritik an seinem brandneuen Flugzeug 737 MAX zurückgewiesen. Ein endgültiger Bericht zur Absturzursache wird erst im kommenden Jahr erwartet.