Flucht aus Bosnien-Herzegowina
Die Korruption hat die wichtigsten Institutionen im Griff, die Menschen sind wegen des wirtschaftlichen Stillstandes enttäuscht: Etliche Bürger fliehen aus Bosnien-Herzegowina.
Das Wichtigste in Kürze
- Jahrelanger politischer und wirtschaftlicher Stillstand führt zu einer Flucht aus Bosnien-Herzegowina.
- Ausländische Investoren gibt es kaum, die Korruption hat die wichtigsten Institutionen im Griff.
Wegen jahrelangen politischen Stillstands sowie wirtschaftlicher und sozialer Not verlassen die Menschen massenhaft das kleine Balkanland Bosnien-Herzegowina.
Allein in den letzten knapp fünf Jahren hätten 150 000 Menschen ihrer Heimat den Rücken gekehrt, berichtete das Portal klix am Montag in Sarajevo auf Basis einer Befragung von Kommunen im ganzen Land.
In dem Dauerkrisenland lebten nach der jüngsten Volkszählung 3,5 Millionen Menschen.
Nach dem Bürgerkrieg (1992-1995) mit über 100 000 Toten und Millionen Vertriebenen blockieren sich muslimische Bosnier, orthodoxe Serben und katholische Kroaten nach Kräften gegenseitig.
Ausländische Investitionen gibt es kaum; alle wichtigen politischen Institutionen sind wegen des Streits handlungsunfähig; die Korruption hält alle Lebensbereiche fest im Griff.
Zwar bemüht sich die EU seit Jahrzehnten mit einem Heer von Diplomaten und Experten sowie mit viel Geld, die Lage zu verbessern. Doch grössere Fortschritte sind ausgeblieben.