Friedensgespräche: Kein Durchbruch vor Wahl in Kolumbien
Den Unterhändlern ist bei den Friedensgesprächen zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation ELN kein Durchbruch geglückt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag stimmt Kolumbien über einen Nachfolger für Präsident Juan Manuel Santos ab.
- Kurz vor der Wahl ist der Regierung bei den Friedensgesprächen kein Durchbruch geglückt.
- Immerhin: Für die Tage um die Wahl hat die ELN eine einseitige Waffenruhe erklärt.
Die Delegationen beendeten am Freitag wider Erwarten die fünfte Verhandlungsrunde, ohne sich auf eine langfristige Waffenruhe zu einigen. Der ehemalige Vizepräsident und Chefunterhändler Gustavo Bell hatte zuletzt einen Durchbruch in der fünften Verhandlungsrunde in Aussicht gestellt. Doch auch Aussenministerin María Ángela Holguín konnte bei ihrer Teilnahme an den Gesprächen im kubanischen Havanna keine Einigung herbeiführen. Für die Tage um die Wahl am Sonntag hat die ELN eine einseitige Waffenruhe erklärt.
Die Friedensverhandlungen könnten unter der neuen Regierung deutlich schwieriger werden, denn alles deutet auf einen Wahlsieg des konservativen Kandidaten Iván Duque hin. Nach seinen Vorstellungen soll die ELN ihre kriminellen Aktivitäten einstellen und ihre Kämpfer an einem Ort zusammenziehen, bevor die Gespräche fortgesetzt werden. Das dürften die Rebellen kaum akzeptieren.