Hilfe von Kim: Das bringen Putin die nordkoreanischen Soldaten

Nordkorea wird zur Kriegspartei: Das Land von Kim Jong-un hilft Russland im Ukraine-Krieg nicht nur mit Munition, sondern neu auch mit Soldaten.

Verstehen sich gut: Kim Jong-un (links) und Wladimir Putin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hilft Russland im Ukraine-Krieg nicht nur mit Munition, sondern mit Soldaten.
  • Die Nordkoreaner sollen ihre Expertise im Tunnelbau einbringen.
  • Allerdings wächst dadurch für Kim Jong-un die Gefahr einer Meuterei.

Für Russland geht es im Ukraine-Krieg weiterhin nur schleppend voran. Präsident Wladimir Putin kann nun allerdings auf neue Unterstützung zählen: Nordkorea hilft Russland nicht nur mit Munition aus, sondern auch mit Soldaten.

Laut US-Experten und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden Offiziere nach Russland geschickt. Ein ungewöhnlicher Schritt, da die nordkoreanische Armee bisher noch nie an einer militärischen Intervention im Ausland beteiligt war.

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Nein, dafür ist Nordkoreas Armee zu schlecht ausgebildet
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Die entsprechenden Soldaten sollen die russische Armee im Umgang mit nordkoreanischen Waffen schulen. Wie beispielsweise an den KN-23-Raketen, die eine Reichweite von 450 Kilometern haben.

Erfahrung mit Tunneln, aber nicht im Kampf

Die nordkoreanische Armee hat keine grosse Kampferfahrung. Die Soldaten dienen zwar lange, aber oft mit anderen Aufgaben. Etwa in der Landwirtschaft oder bei Bauprojekten. Dennoch gibt es Bereiche, in denen die Nordkoreaner Russland nützlich sein könnten.

So ist Nordkorea für seine unterirdischen militärischen Anlagen bekannt, die schwer zu entdecken sind. Die Erfahrungen im militärischen Tunnelbau könnten Russland helfen, unterirdische Lager und Verteidigungsanlagen in der Ukraine zu bauen.

Allerdings gab es im Ukraine-Krieg bereits Verluste unter den nordkoreanischen Soldaten. Anfang Oktober starben 20 Militärangehörige, darunter sechs Offiziere, bei einem ukrainischen Raketenangriff.

«Für Kim Jong-un sind jedoch nicht die Soldaten das Problem, die sterben, sondern die, die überleben.» Das sagt Fyodor Tertitskiy, ein Forscher der Universität von Seoul, gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Steigt die Gefahr einer Meuterei?

Sie könnten gefangen genommen werden und Informationen preisgeben. «Oder gar Kampferfahrung sammeln, die ihnen fehlte, und zurückkehren, um eine Meuterei zu organisieren», so der Experte.

Bereits in den 90er-Jahren kam es in Nordkorea zu zwei bewaffneten Meutereien. Im ersten Fall waren Menschen beteiligt, die aus Russland zurückgekehrt sind, nachdem sie die Ergebnisse der Perestroika gesehen hatten. Der Aufstand wurde niedergeschlagen.

Vorerst aber kämpfen die nordkoreanischen Soldaten Seite an Seite mit den Russen.