Hunderte Verhaftungen in der Türkei seit Militäreinsatz in Syrien

In der Türkei wurden seit dem 20. Januar 666 Personen verhaftet. Die hohe Zahl lässt sich auf den Militäreinsatz in Syrien zurückzuführen.

Recep Tayyip Erdogans Regierung lässt massenhaft Leute festnehmen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Innert einer Woche wurden in der Türkei 93 Menschen wegen «Terrorpropaganda» festgenommen.
  • Seit Beginn der Operation beträgt die Anzahl der Festnahmen 666 Personen.

Im Zusammenhang mit der Militäroffensive in Nordwestsyrien haben die türkischen Behörden innerhalb einer Woche 93 Menschen wegen «Terrorpropaganda» verhaftet. Die Gesamtzahl seit dem Beginn des Einsatzes am 20. Januar beträgt damit 666, wie das Innenministerium am Montag mitteilte.

474 Menschen seien in dem Zeitraum wegen Äusserungen in den sozialen Medien in Gewahrsam genommen worden. 192 Menschen seien festgenommen worden, weil sie an Protesten teilgenommen hätten.

Die Offensive der türkischen Armee richtet sich gegen die kurdische Miliz YPG in Nordwestsyrien. Die türkische Polizei geht immer wieder gegen Kritiker des Militäreinsatzes vor. Führende Mitglieder der Türkischen Ärztevereinigung wurden etwa vorübergehend festgenommen, weil sie eine Erklärung gegen den Krieg verbreitet hatten. Die Ärzte sind inzwischen wieder frei.