Immer mehr Kundgebungen gegen den Krieg in Afghanistan
In der südafghanischen Provinz Helmand wächst der zivile Widerstand gegen den Krieg zwischen den radikalislamischen Taliban und der Armee. Nun soll es auch in den Bezirken Gereschk und Nawa Demonstrationen geben.
Eine Teilnehmerin der Proteste in Laschkargah, Husnia Ehsas, sagte, dass Menschen, die die Bewegung unterstützen, ausserdem in den Provinzen Sabul und Kandahar Protestzelte aufbauten. «In den Provinzen Badghis und Baghlan sind sie auf dem Weg.»
Die Taliban hatten gleich nach Beginn der Proteste verlauten lassen, die Demonstranten sollten lieber vor den Militärstützpunkten der USA aufmarschieren. Die USA hätten den Taliban diesen Krieg aufgezwungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan wächst der Unmut gegen den andauernden Krieg.
- Immer mehr zivilgesellschaftliche Gruppierungen formen Friedensbewegungen.
In der Provinzhauptstadt Helmands, in Laschkargah, dauern die Proteste für Frieden und gegen den Krieg bereits seit mehreren Tagen an. Die Demonstranten verlangen ein Ende der Morde an Zivilisten und einen Waffenstillstand. Private Friedensinitiativen dieser Art sind selten, vor allem in Provinzen, die von den Taliban kontrolliert werden.
Helmand ist eine Hochburg der Taliban, in der es fast täglich Gefechte zwischen den Islamisten und Regierungstruppen gibt. Anlass der Proteste war ein Bombenanschlag vor dem Stadion in Laschkargah am 23. März, bei dem 20 Zivilisten getötet wurden.
Zwischen Taliban und USA
In Laschkargah gehe es ebenfalls weiter. Provinzratsmitglied Mirsahussain Alisada sagte, am Sonntag hätten religiöse Führer ihre Unterstützung für die Bewegung ausgesprochen. Man sei dabei, ein 14-köpfiges Komitee zu formen, das am Donnerstag entscheiden werde, wie man den Taliban eine weitere Botschaft zukommen lassen solle.