Indien lässt Kreuzfahrtschiffe wegen Coronavirus nicht mehr anlegen
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus lässt Indien Kreuzfahrtschiffe vorübergehend nicht mehr in seinen Häfen anlegen.
Das Wichtigste in Kürze
- «MSC Lirica» am Hafen von Mangalore abgewiesen.
Am Montag wies der Hafen von Mangalore das Kreuzfahrtschiff «MSC Lirica» mit der Begründung ab, die Zentralregierung in Neu Delhi habe entschieden, dass Kreuzfahrtschiffen mit ausländischem Startziel ab sofort keine Anlandegenehmigung mehr erteilt werden dürfe. Die Regelung gilt demnach bis Ende März.
Unklar war zunächst, ob sich an Bord der «MSC Lirica» mit dem Coronavirus infizierte Menschen befanden. Auf dem Schiff haben bis zu 2000 Passagiere und 700 Besatzungsmitglieder Platz.
Die «MSC Lirica» gehört zur Reederei MSC Cruises mit Sitz in Genf. Gemäss ihrer Website ist das Unternehmen die grösste Kreuzfahrtlinie im Privatbesitz weltweit. Sie hat mehr als 30.000 Mitarbeiter und ist in 69 Ländern tätig.
Seit dem Fall der «Diamond Princess», die wegen zahlreicher Coronavirus-Fälle an Bord im vergangenen Monat zwei Wochen vor der Küste Japans unter Quarantäne gestanden hatte, gelten Kreuzfahrtschiffe als gefährliche Brutstätten für das neuartige Coronavirus. Mehr als 700 Insassen der «Diamond Princess» hatten sich nachweislich mit dem Virus infiziert, sechs von ihnen starben.
Auch auf der «Grand Princess», die derzeit vor der kalifornischen Küste liegt und am Montag am Hafen von Oakland andocken soll, wurden 21 Infektionen nachgewiesen. Ein Grossteil der 3533 Menschen an Bord des Schiffs muss noch auf das Virus getestet werden.
In Indien gibt es 40 nachgewiesene Coronavirus-Fälle. Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus gibt die Regierung in Neu Delhi derzeit tägliche Gesundheitswarnungen aus. Mehrere Veranstaltungen anlässlich des am Dienstag beginnenden Holi-Festivals wurden abgesagt.