Indonesien Wahlen: Darum sind die Wahlen für LGBT gefährlich

In Indonesien stehen die Präsidentschaftswahlen an. Führende Politiker setzen auf muslimisch-orthodoxe Statements. Das könnte für LGBT-Personen Stress bedeuten.

Ein indonesischer Staatsbürger markiert seinen Finger nachdem er seine Stimme bei Wahlen 2017 abgegeben hat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 17. April finden in Indonesien die Präsidentschaftswahlen statt.
  • Hoch im Kurs sind derzeit orthodoxe Parolen.
  • Das könnte Schwule und Lesben schaden.

Das Land mit der weltweit grössten Anzahl von Muslimen ist Indonesien. Am 17. April finden dort die Präsidentschaftswahlen statt. Im Wahlkampf hoch im Kurs stehen streng muslimische Haltungen.

Im Gespräch mit dem «Tagesanzeiger» meint Religionswissenschaftler Munirul Ikhwan: Alle führenden Politiker wollten, dass sie das Volk als fromme Muslime wahrnimmt. Denn sie hätten gelernt, dass sich mit religiösen Gefühlen Wählerschaft mobilisieren lässt.

Ikhwan weiter: «Der Islam ist ins Zentrum der Gesellschaft gerückt. Und die konservativen religiösen Strömungen sind stärker geworden.»

Kommt nach Indonesien Wahlen die Scharia?

Das würde für Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender zum Problem. Schon jetzt gebe es immer wieder Hassattacken auf LGBT-Gruppen.

Und tatsächlich verlangt die «Scharia» des Islams Bestrafung für fast alles, wofür LGBT steht. In Indonesien hat sich dieses Recht in jüngerer Vergangenheit nicht durchgesetzt. Das könnte sich jedoch ändern.

Die Scharia bezeichnet das islamisch-orthodoxe Recht, in welchem die Regeln einer einzelnen Gottheit gelten. Auch voreheliche Beziehungen werden hier mit Peitschenhieben vor der Öffentlichkeit geahndet.