Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter

Laut Israels Generalstabschef Herzi Halevi wird der Gaza-Krieg noch lange weitergehen. Man werde an die Hamas-Führung herankommen, auch wenn es Monate dauere.

Israelische Soldaten in Sderot nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza. - Ilia Yefimovich/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel sieht noch kein Ende im Gaza-Krieg.
  • Man werde an die Hamas-Führung herankommen, egal wie lange es dauere.
  • Das UN-Menschenrechtsbüro zeigt sich besorgt über die Angriffe im Gazastreifen.

Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem «komplexen» Umfeld.

«Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt», sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend. «Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf», fügte Halevi hinzu.

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Seine Streitkräfte seien «sehr, sehr entschlossen», so der Generalstabschef. «Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert». Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. «Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen – Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus», sagte Halevi.

UN-Menschenrechtsbüro besorgt über Israels Bombardierungen

Das UN-Menschenrechtsbüro zeigte sich zuvor besorgt über Israels Bombardierungen im mittleren Gazastreifen. Seit Heiligabend seien allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Büro am Dienstag unter Berufung auf Angaben der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» mit. Getroffen worden seien drei Flüchtlingslager. Alle Strassen zwischen den Lagern seien zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern deutlich erschwere. Die Versorgungslage sei vorher schon katastrophal gewesen.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf. - Leo Correa/AP/dpa

Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Sie brachten mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20'600 Menschen getötet wurden.