Japan nennt China grösste strategische Herausforderung

Chinas Machtstreben beunruhigt Japan: Das Land passt seine Sicherheitsstrategie an und sucht die Kooperation mit den USA.

Fumio Kishida, der Regierungschef Japans. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Japan sieht Chinas wachsendes Machtstreben als «grösste strategische Herausforderung».
  • Das Land will durch die Zusammenarbeit mit den USA und gleichgesinnten Ländern reagieren.
  • Japan erhöht massiv seine Verteidigungsausgaben.

Das wachsende Machtstreben Chinas stellt aus Sicht Japans «die grösste strategische Herausforderung» dar. Darauf sollte Japan durch «Kooperation und Zusammenarbeit» mit seiner Schutzmacht USA und anderen «gleichgesinnten Ländern» reagieren. So heisst es in dem am Freitag von der Regierung des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida abgesegneten neuen Weissbuch zur Verteidigung.

Es folgt auf eine im Dezember vollzogene Änderung der japanischen Sicherheitsstrategie: In Abkehr von der bislang ausschliesslich auf Verteidigung ausgerichteten Sicherheitsdoktrin will sich Japan in die Lage versetzen, feindliche Raketenstellungen auszuschalten. Die Ausgaben für die eigenen Streitkräfte werden massiv angehoben.

Sorgen über Kooperation zwischen Russland und Nordkorea

Die neue Verteidigungsstrategie und das Weissbuch zeigen, wie besorgt Japan über Chinas zunehmendes militärisches Machtstreben ist. So wird in Japan befürchtet, dass das benachbarte Riesenreich ähnlich wie Russland mit der Ukraine irgendwann nach Taiwan greifen könnte. China, Russland und Nordkorea tragen nach Einschätzung der japanischen Regierung zum «ernstesten und kompliziertesten» Sicherheitsumfeld seit dem Zweiten Weltkrieg bei.

China droht Taiwan immer wieder. (Archivbild) - Keystone

Am Donnerstag hatten russische und chinesische Delegierte gemeinsam mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un in Pjöngjang an einer Militärparade teilgenommen. Dabei wurden nach Angaben staatlicher nordkoreanischer Medien neuentwickelte Drohnen und atomare Langstreckenraketen des Landes vorgestellt. Auch eine russische Delegation nahm unter Führung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu an der Parade teil. Dies weckt Sorgen über eine verstärkte militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea.