China bezeichnet deutsche Strategie als «kontraproduktiv»
Am Donnerstag hat Deutschland eine neue China-Strategie beschlossen. In Peking kommt das 61-Seiten-Papier nicht sonderlich gut an.
Das Wichtigste in Kürze
- In China kommt die neue deutsche Strategie nicht gut an.
- Diese würde «die Spaltung der Welt verschärfen», heisst es aus Peking.
- Die Bundesregierung will mit einem neuen Dokument den Umgang mit China regeln.
Das Aussenministerium in Peking hat die neue China-Strategie der deutschen Regierung kritisiert. Während einer Pressekonferenz am Freitag bezeichnete Aussenamtssprecher Wang Wenbin das 61-seitige Dokument als «kontraproduktiv». Es werde «die Spaltung der Welt nur noch verschärfen», sagte Wang.
Zudem warf er der deutschen Bundesregierung Protektionismus vor. Man hoffe, dass Deutschland die Entwicklung in China «umfassend und objektiv» betrachte.
Das Bundeskabinett in Berlin hatte am Donnerstag nach monatelanger Diskussion erstmals eine China-Strategie beschlossen. Sie zielt darauf ab, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern, sich aber nicht von der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt abzukoppeln.
In dem Papier wirft die Regierung Peking zudem vor, Menschenrechte schwerwiegend zu verletzen und mit ihrer Machtpolitik im Indopazifik das Völkerrecht auszuhebeln.
«Verhalten und Entscheidungen Chinas führen dazu, dass die Elemente der Rivalität und des Wettbewerbs in unserer Beziehung in den vergangenen Jahren zugenommen haben», hiess es.