Kuba muss sich nach Stromausfall für Hurrikan wappnen

Kuba, bereits von einem landesweiten Stromausfall betroffen, steht nun vor der nächsten Herausforderung – dem Hurrikan «Oscar».

Dieses von der NOAA am Samstag, 19. Oktober 2024, zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Hurrikan Oscar. - Keystone / NOAA via AP

Der Präsident des von einem landesweiten Stromausfall betroffenen Kuba, Miguel Díaz-Canel, hat die Einwohner vor einem heranziehenden Hurrikan gewarnt. «Oscar» soll mit Windgeschwindigkeiten von 139 Stundenkilometern im Laufe des Sonntags den Osten Kubas erreichen.

Laut dem Nationalen Hurrikan-Zentrum (NHC) wird es zu heftigen Regenfällen kommen. Die Behörden im Osten der Insel «arbeiten bereits mit Hochdruck daran, die Bevölkerung und die wirtschaftlichen Ressourcen angesichts der bevorstehenden Ankunft des Hurrikans 'Oscar' zu schützen», erklärte Díaz-Canel.

In einem weiteren Beitrag gab Kubas Präsidentschaft indes erste Fortschritte bei der Wiederherstellung des Stromsystems bekannt. «16 Prozent der Verbraucher haben bereits Strom und etwa 500 Megawatt werden derzeit erzeugt», hiess es.

Stromausfall legt Leben lahm

Der Inselstaat in der Karibik war am Samstag bereits den zweiten Tag infolge ohne Strom. Kubas Hauptstadt Havanna kam infolge des Stromausfalls praktisch zum Stillstand: Schulen wurden geschlossen, der Verkehr kam zum Erliegen, die Ampeln fielen aus.

Zwei Nächte lang waren die Haushalte in Dunkelheit getaucht. Ausnahmen waren einige Hotels, Krankenhäuser und private Restaurants oder Bars, die Generatoren zur Stromerzeugung betreiben konnten.

Kuba im «Energienotstand»

Díaz-Canel hatte zuvor erklärt, der Inselstaat befinde sich in einem «Energienotstand». Er werde keine Ruhe geben, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt sei, sagte er in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Krisensitzung.

Kuba bezieht seinen Strom aus acht veralteten Wärmekraftwerken, die manchmal ausfallen oder gewartet werden müssen und von sieben schwimmenden Kraftwerken.

Ursache des Blackouts

Laut dem Leiter der Abteilung für Elektrizitätsversorgung im Energieministerium, Lázaro Guerra, hatte die unerwartete Abschaltung des Wärmekraftwerks Antonio Guiteras im Westen zu dem nationalen Blackout geführt. Danach sei das System «zusammengebrochen», was einen gigantischen Stromausfall verursacht habe, sagte er.