Migration und Sklavenhandel dominiert
Hinweise auf die Versklavung von Migranten in Libyen sorgen beim EU-Afrika-Gipfel für Entsetzen. Muss Europa eingreifen?
Das Wichtigste in Kürze
- Migranten werden auf schrecklichste Weise in Lagern gehalten und sogar gehandelt.
- Der französische Präsident Macron spricht von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
- Die EU hofft auf die Unterstützung der libyschen Küstenwache.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich angesichts von
Hinweisen auf Sklaverei für ein europäisch-afrikanisches Vorgehen gegen den
Menschenschmuggel in Libyen ausgesprochen. Es müsse verhindert werden, dass
Migranten «auf schrecklichste Weise in Lagern» gehalten oder sogar «gehandelt»
würden, sagte sie zum Auftakt des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan
(Elfenbeinküste).
Wie ein zusätzliches Engagement Deutschlands aussehen
könnte, liess die Kanzlerin offen. Nicht ausgeschlossen wurde allerdings eine
neue EU-Initiative. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Frankreichs
Präsident Emmanuel Macron hatten bereits in den vergangenen Tagen ein
Eingreifen gefordert. Macron sprach angesichts der Situation in Libyen von
«Verbrechen gegen die Menschlichkeit», Juncker von einer «Hölle».
Für die EU ist das
besonders brisant, weil sie über die Unterstützung der libyschen Küstenwache
dafür sorgt, dass immer weniger Migranten über Libyen nach Europa kommen
können.