Nach Protesten: Nicaraguas Regierung nimmt umstrittene Sozialreform zurück

Nach tagelangen Protesten gegen die geplante Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge in Nicaragua hat Präsident Daniel Ortega die umstrittene Reform wieder kassiert.

Bei den Protesten gegen die Reformen waren mindestens 25 Menschen im Zusammenprall mit Polizisten gestorben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach tagelangen Protesten nimmt Nicaraguas Präsident Daniel Ortega die umstrittene Sozialreform zurück.
  • Bei Zusammenstösssen zwischen der Polizei und Demonstranten waren in den vergangenen Tagen mehrere Menschen gestorben.

Mit der Entscheidung solle ein breiter Dialog zwischen der Regierung und den Arbeitern ermöglicht und der Frieden wieder hergestellt werden, sagte der Staatschef am Sonntag in einer Fernsehansprache.

Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten, Regierungsanhängern und Sicherheitskräften waren in den vergangenen Tagen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Zudem wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert.

Die Proteste richteten sich gegen eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge um bis zu 22,5 Prozent und Rentenkürzungen. Nicaragua ist das zweitärmste Land Lateinamerikas, der Mindestlohn liegt bei 170 US-Dollar pro Monat. Es waren die bislang heftigsten sozialen Proteste gegen die autoritäre Regierung von Präsident Ortega.