Nicaragua bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab
Schon seit Monaten kritisiert Nicaragua den Krieg in Gaza heftig. Nun bricht das lateinamerikanische Land die Beziehungen zu Israel ab.
Nicaragua hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Die Regierung des zentralamerikanischen Landes bezeichnete die israelische Führung als «faschistisch» und «genozidal», wie «Al Jazeera» berichtet.
Der Abbruch erfolgte aufgrund der israelischen Angriffe auf palästinensische Gebiete. Nicaraguas Kongress hatte zuvor laut «voanews.com» eine Resolution verabschiedet, die diese Massnahme forderte.
Nicaragua bricht Verbindungen an Jahrestag des Gaza-Kriegs ab
Die Entscheidung fällt mit dem einjährigen Jahrestag des Gaza-Krieges zusammen. Laut der nicaraguanischen Regierung dehnt sich der Konflikt nun auch auf den Libanon aus.
Vizepräsidentin Rosario Murillo gab die Entscheidung in staatlichen Medien bekannt. Sie erklärte laut «Al Jazeera», Präsident Daniel Ortega habe die Anweisung zum Abbruch der Beziehungen gegeben.
Symbolische Geste mit wenig praktischen Auswirkungen
Der Schritt hat vor allem symbolischen Charakter. Israel unterhält keinen Botschafter in Managua, und die Beziehungen sind praktisch nicht existent.
Dennoch kommt die Ankündigung zu einer Zeit erhöhter diplomatischer Prüfung für Israel. Das Land führt derzeit eine schwere Offensive in Gaza durch.
Wachsende Kritik an Israel in Lateinamerika
Die Opposition gegen den Gaza-Konflikt gewinnt nicht nur in Nicaragua, sondern in ganz Lateinamerika an Bedeutung. Linke Führungspersönlichkeiten aus Brasilien, Kolumbien und Chile kritisieren Israel offen, wie «Al Jazeera» berichtet.
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro brach im Mai die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab. Er bezeichnete Netanjahus Regierung als «genozidal».
Nicaragua selbst kämpft mit zunehmender diplomatischer Isolation in Lateinamerika. Die Regierung Ortega verstärkt ihre repressiven Massnahmen im eigenen Land.
Die Entscheidung Nicaraguas reiht sich in eine Serie ähnlicher Aktionen ein. Sie spiegelt die weltweit wachsende Kritik an Israels Vorgehen im Nahen Osten wider.