Opferzahl nach Anschlägen in Sri Lanka auf 310 gestiegen
Zwei Tage nach der Serie von Selbstmordanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka ist die Zahl der Todesopfer auf 310 gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Opferzahl nach den Anschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka steigt weiter an.
- Die Behörden sprechen nun von 310 Opfern, 500 Personen sind noch im Spital.
- Unter den Toten befindet sich auch ein Berner Ehepaar.
Unter den 310 Opfern befindet sich auch ein Schweizer Ehepaar. Das bestätigte am Montagabend das Aussendepartement EDA. Zudem soll ein weiteres Familienmitglied, dass nicht die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, ums Leben gekommen sein.
Der 60-Jährige und seine 55-jährige Frau hätten zwei Kinder, eine Tochter (24) und einen Sohn. Der 18-Jährige sei beim Anschlag verletzt worden. Die beiden sollen in der Berner Lorraine einen Kiosk betrieben haben und waren im Quartier bestens vernetzt.
Rund 35 Festnahme nach Anschlägen
Nach den Anschlägen in Sri Lanka werden noch 500 Verletzte in Spitälern behandelt. Es habe inzwischen rund 35 Festnahmen gegeben. Mehr als 20 Häuser seien durchsucht worden, hiess es. In der Nacht zum Dienstag traten Notstandsbestimmungen in Kraft.
Staatspräsident Maithripala Sirisena erklärte den öffentlichen Notstand. Dieser gilt im Interesse der öffentlichen Sicherheit und der Wahrung der öffentlichen Ordnung.
Zudem soll so die Sicherung der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger gewährleistet sein. Mit den Regelungen erhalten Sicherheitskräfte erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und zur Festnahme von Personen.
Drei Schweigeminuten für Opfer in Sri Lanka
Der Dienstag wurde zudem zu einem nationalen Trauertag erklärt. Mit drei Schweigeminuten gedachten die Menschen der Opfer der Anschläge vom Ostersonntag.
Die Schweigeminuten begannen am Dienstag um 8.30 Uhr – dem Zeitpunkt, zu dem am Sonntag die erste Bombe detoniert war.
Die Flaggen wurden auf Halbmast gesetzt. Für den gesamten Dienstag gilt eine Staatstrauer. Zahlreiche Bestattungen waren geplant.
Voll besetzte Kirchen
Bei der Serie von Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels waren hunderte Menschen getötet und verletzt worden. Die Regierung des asiatischen Inselstaates macht eine einheimische Islamistengruppe namens National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die verheerenden Anschläge verantwortlich.
Untersucht wird nun, warum Warnungen vor islamistischen Angriffen schon Tage vor den Anschlägen folgenlos blieben.
Die Selbstmordanschläge waren binnen kurzer Zeit auf drei Fünf-Sterne-Hotels und auf drei Kirchen in der Metropole Colombo verübt worden. Zu dem Zeitpunkt waren die Kirchen vollbesetzt mit Gläubigen, die die Ostermesse feierten.