Passagiere fliegen 16 Stunden in beschädigter Boeing

Während eines Langstreckenflugs nach Australien flog eine Boeing-Maschine mit einer beschädigten Tragfläche – ohne dass Passagiere oder Besatzung davon wussten.

Ein Boeing 787 Dreamliners (links) am Flughafen Sydney in Australien. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein technischer Fehler traf kürzlich ein Flugzeug der australischen Fluglinie Qantas.
  • Dies während eines 16-stündigen Nonstop-Flugs von Rom nach Perth.
  • Besatzung und Passagiere wussten nichts davon.

Wieder einmal macht eine Boeing-Maschine Schlagzeilen. Bei einem Flugzeug der australischen Fluglinie Qantas traf kürzlich ein ernsthafter technischer Fehler auf.

Ausgerechnet während eines 16-stündigen Nonstop-Flugs von Rom nach Perth. Und ohne das Wissen der Besatzung und Passagiere.

Wie das Unternehmen bekannt gab, ereignete sich der Vorfall, der die Sicherheit der Insassen hätte gefährden können, am 24. August 2024. Konkret ging es um eine Beschädigung der Tragfläche, wie der «Spiegel» berichtet.

Erst nach der Ankunft in Australien wurde festgestellt, dass sich während des Starts ein Teil eines Reifens loslöste. Dieser schlug dann gegen die Unterseite des rechten Flügels des 787 Dreamliners.

«Wir entschuldigen uns bei unseren Passagieren für die Unannehmlichkeit. Und danken Ihnen für Ihr Verständnis», erklärte ein Sprecher der Fluggesellschaft auf X. Die Sicherheit des Fluges habe aber zu keiner Zeit infrage gestanden.

Boeing kämpft mit Imageproblemen

Boeing, der umsatzstärkste Flugzeughersteller weltweit, hat derzeit mit erheblichen Imageproblemen zu kämpfen. In jüngster Zeit häuften sich Vorfälle mit Neuproduktionen des Unternehmens, die besorgniserregende Mängel aufwiesen.

Ziel ist es, solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern, so das Unternehmen in einer Aussage. Boeing plant zudem Designänderungen vorzunehmen und diese innerhalb eines Jahres durchzuführen.

Personelle Veränderung geplant

Angesichts dieser Ereignisse gab das Unternehmen auch personelle Veränderungen bekannt. Kelly Ortberg, ehemaliger Führer des Zulieferers Rockwell Collins, wurde berufen, dem Image des Flugzeugherstellers eine Wende zu geben. Sie soll das Unternehmen aus der schwierigen Phase führen.

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Im Reich der Luftfahrttechnik dominiert Boeing allerdings weiterhin. Trotz starker Konkurrenz konnte sich der Flugzeughersteller als der zweitgrösste Produzent seiner Branche für das Jahr 2020 durchsetzen. Dies ist ein Beweis für seine Position als ein wichtiges Standbein in der Luft- und Raumfahrttechnik.