Polizei: Extremistenführer im indischen Teil Kaschmirs erschossen
Indische Sicherheitskräfte töten in der Kaschmir-Region den Kommandanten einer extremistischen Terrorgruppe.
In der indischen Unruheregion Kaschmir haben Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben einen gesuchten Extremistenführer getötet. Der Kommandant der Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba (LeT), Usman Bhai, wurde demnach in der Sommerhauptstadt Srinagar des nördlichen Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir während eines Feuergefechts mit den Sicherheitseinheiten erschossen.
Bei dem Getöteten habe es sich um den meistgesuchten Befehlshaber der Gruppe gehandelt, teilte der oberste Polizeibeamte der Kaschmir-Zone, Vidhi Kumar Birdi, mit. Bhai sei für den gewaltsamen Tod von Zivilisten und Sicherheitskräften verantwortlich gewesen.
Bhais verbotene Organisation Lashkar-e-Taiba wird unter anderem für die Anschlagsserie in der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai im November 2008 verantwortlich gemacht. Dabei wurden 175 Menschen getötet, darunter 26 Ausländer und neun der Extremisten.
Gefecht in dicht bewohntem Stadtteil
Wie die Zeitung «Kashmir Observer» unter Berufung auf die Polizei berichtete, wurden bei dem Gefecht in einem dicht bewohnten Stadtteil von Srinagar mindestens vier Sicherheitskräfte verletzt.
Nach Berichten der Multimediaplattform «The New Indian» bestätigte LeT den Tod des aus Pakistan stammenden Bhai in einer Mitteilung in den sozialen Medien.
Das in Indien gegründete Institut für Konfliktmanagement berichtet auf seiner Website South Asia Terrorism Portal, dass die Ideologie von LeT über das blosse Ziel hinausgehe, Indiens Souveränität über Jammu und Kaschmir zu bekämpfen. Die Agenda der Gruppe sehe nach ihren eigenen Angaben «die Wiederherstellung der islamischen Herrschaft über alle Teile Indiens» vor.
In der indischen Kaschmir-Region gibt es seit den 1980ern eine Unabhängigkeitsbewegung. Auch Pakistan verwaltet einen Teil der Kaschmir-Region. Beide Länder beanspruchen die Region ganz und hatten deswegen schon Kriege geführt.