Polizei in Thailand beschuldigt neue Partei nach Kritik am Militär
In Thailand drohen dem 39-jährigen Gründer einer Partei, welche sich kritisch gegenüber dem Militär äusserte, bis zu fünf Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Mitglieder der thailändischen Partei Anakhot Mai wird Kritik am Militär vorgeworfen.
- Die Militärjunta hat immer wieder Wahlen versprochen, aber stets wieder hinausgeschoben.
Die Polizei in Thailand hat Vorwürfe gegen den Gründer einer neuen Partei erhoben, die kritisch gegenüber der Militärjunta in dem Land eingestellt ist. Der 39-jährige Thanathorn Juangroongruangkit wird von internationalen Medien wegen seines jungen Alters und seiner Reformbestrebungen auch als Thailands Emmanuel Macron gefeiert.
Ihm drohen nun bis zu fünf Jahre Haft. Mit ihm zusammen mussten sich am Montag in Bangkok auch zwei weitere hochrangige Mitglieder der Partei Anakhot Mai, zu deutsch «Zukunft Voraus», vor der Polizei verantworten. Die Partei tritt dafür ein, den Einfluss des Militärs auf die thailändische Politik einzudämmen.
Den drei Mitgliedern wird vorgeworfen, in einem Live-Video auf Facebook im Juni falsche Informationen verbreitet zu haben. Sie wiesen dies laut thailändischen Medien aber zurück.
«Der Vorwurf ist politisch motiviert. Es ist ein billiger Trick, um politische Gegner des Staates zu eliminieren», sagte Politikprofessor Pavin Chachavalpongpun von der Universität Kyoto.
Nach dem jüngsten Militärputsch im Mai 2014 hat die Junta immer wieder Wahlen versprochen, aber auch stets hinausgeschoben. Aktuell ist Februar 2019 als Wahltermin im Gespräch.