Thailand: Neunjähriger stirbt nach Schlägen durch Mönch

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In Thailand wurde ein buddhistischer Mönch wegen eines gewaltsamen Angriffs mit Todesfolge festgenommen. Er soll einen Neunjährigen verprügelt haben.

Drei buddhistische Mönche in Bangkok.
Drei buddhistische Mönche in Bangkok. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neunjähriger Novize erlag in einem thailändischen Spital seinen Verletzungen.
  • Ein buddhistischer Mönch soll in mehrfach mit einem Bambusstock verprügelt haben.

Ein buddhistischer Mönch in Thailand wird beschuldigt, einen neunjährigen Jungen zu Tode geprügelt zu haben. Der Junge erlag nach mehreren Tagen im Koma seinen schweren Verletzungen, wie ein Mitarbeiter des behandelnden Krankenhauses am Freitag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der 64-jährige Supachai Suthiyano soll den kleinen Novizen während einer Gebetsstunde in einem Tempel in Kanchanaburi westlich von Bangkok mit einem Stock verprügelt und seinen Kopf gegen eine Säule gestossen haben.

Der Mönch soll dem Jungen vorgeworfen haben, mit seinem «verspielten» Verhalten das Gebet zu stören. Der Geistliche soll mehrmals mit einem Bambusstock auf den Rücken des Kindes geschlagen haben, bevor er dessen Kopf gegen die Säule stiess. Der Junge fiel zunächst ins Koma. Am Donnerstagabend sei er gestorben, sagte der Krankenhaus-Mitarbeiter, der ungenannt bleiben wollte. Nach Angaben des Forensik-Instituts der Nationalen Polizeibehörde in Bangkok wurde bereits eine Autopsie der Leiche vorgenommen.

Polizeisprecher Amnaj Chunbult sagte, der Mönch werde sich nun wegen eines gewaltsamen Angriffs mit Todesfolge verantworten müssen. Der Geistliche war bereits zuvor festgenommen worden, am Sonntag wurde er zudem seines Amtes enthoben. Die Mutter des Opfers, Sukunya Tunhim, sagte thailändischen Medien, sie werde dem Mönch nie verzeihen.

Der Buddhismus in Thailand

Der Buddhismus ist in der thailändischen Gesellschaft fest verankert. Die meisten Männer und auch viele Jungen verbringen eine gewisse Zeit in einem Kloster. Buddhistische Geistliche geniessen ein hohes Ansehen, und in ländlichen Gegenden gelten sie auch bei Fehlverhalten als praktisch unantastbar.

Die Militärjunta hat allerdings einen neuen Kurs eingeschlagen: Immer häufiger werden Geistliche, die gegen Gesetze verstossen, vor Gericht gestellt. Anfang August wurde ein als «Jet-Set-Mönch» bekannt gewordener Mönch wegen Geldwäsche und Betrugs zu 114 Jahren Haft verurteilt. Der Klostervorsteher aus Bangkok war durch Fotos bekannt geworden, die ihn mit Louis-Vuitton-Tasche in einem Privatjet zeigten.

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