Rio de Janeiros bewaffneter Samichlaus
Der Weihnachtsgruss eines Spezialkommandos in Rio de Janeiro auf Facebook hat in kürzester Zeit viele Reaktionen erhalten. Viele Bürger würden ein härteres Durchgreifen begrüssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das brasilianische Sonderkommando «Bope» hat auf Facebook einen bewaffneten Samichlaus gepostet.
- Dieser Weihnachtsgruss hat in kurzer Zeit viele Reaktionen provoziert.
- Viele Menschen wünschen sich aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage ein härteres Durchgreifen.
Das berüchtigte Spezialeinsatzkommando der brasilianischen Polizei in Rio de Janeiro (BOPE) hat der Bevölkerung mit einem bewaffneten Weihnachtsmann «ein frohes Weihnachtsfest» gewünscht. Die bei Facebook veröffentlichte Botschaft zeigt ein Bild, das an ein Kriegsgebiet erinnert, mit Kämpfern im Hintergrund und vorne dem roten Weihnachtsmann mit weissem Bart, kugelsicherer Weste und einem Kampfgewehr in der Hand. Die Botschaft wurden binnen kurzer Zeit rund 3000 Mal mit einem «Gefällt mir» versehen. Viele Bürger fordern wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage härteres Durchgreifen.
Einsparungen bei der Polizei
Schädel gestochenen Dolch ziert: «Weihnachten ist da und damit die Hoffnung auf bessere Tage». Immer wieder steht das Batalhão de Operações Policiais Especiais (BOPE) im Fokus von Kritik, wiederholt wurden der Einheit Menschenrechtsverletzungen und Tötungen bei Operationen in den Favelas vorgeworfen. Seit den Olympischen Spielen 2016 ist die Stadt spürbar gefährlicher geworden, auch wegen Einsparungen bei der Polizei.
Hohe Mordraten
Die Regierung schickte Mitte des Jahres rund 8500 Soldaten, die zur Eindämmung der Gewalt noch bis 2018 in Rio und Umgebung stationiert bleiben. Bereits 132 Polizisten wurden in Rio in diesem Jahr erschossen - auch die Mordzahlen stiegen an.