Russland will Streit deeskalieren

Im Streit um die US-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels setzt Russland auf Deeskalation. «Wir werden alles Notwendige tun, um die Situation in konstruktive Bahnen zu lenken», sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau.

Niemand dürfe einseitig Schritte einleiten, die das Ergebnis von Verhandlungen vorwegnehmen würden, sagte der russische Chefdiplomat.

Bei einem Treffen mit dem aussenpolitischen Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Nabil Schaath, sprach sich Lawrow für direkte Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern aus.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Dezember beschlossen, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. Israel betrachtet Jerusalem als seine «unteilbare» Hauptstadt, die Palästinenser erheben ihrerseits Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt ihres künftigen eigenen Staates.

Russland dringt auf eine Einigung der Konfliktparteien, bevor es Botschaften in Ost- bzw. West-Jerusalem einrichten würde. Schaath sagte der Agentur Tass zufolge, Russland habe nach Trumps Entscheidung fest hinter den Palästinensern gestanden. Der US-Beschluss habe Spannungen in der Region ausgelöst. Moskau könne bei der Lösung der Probleme eine wichtige Rolle spielen.

Moskau könne bei der Lösung der Probleme eine wichtige Rolle spielen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Streit um die US-Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels setzt Russland auf Deeskalation.
  • Niemand dürfe einseitig Schritte einleiten, die das Ergebnis von Verhandlungen vorwegnehmen würden, sagte der russische Chefdiplomat.