Senegals Marine fängt mehr als 600 Migranten in wenigen Tagen ab

Seit Donnerstag hat die senegalesische Marine bei Patrouillen mehrere Boote mit einigen hundert Menschen aufgehalten und die Personen den Behörden übergeben.

Afrikanische Flüchtlinge und Migranten, vor allem aus dem Sudan und dem Senegal, warten an Bord eines ausser Kontrolle geratenen Schlauchboots auf Hilfe durch eine Nichtregierungsorganisation. - keystone

Die Marine im westafrikanischen Senegal hat nach eigenen Angaben binnen weniger Tage mehr als 600 Migranten beim Versuch der Ausreise über den Atlantik gestoppt. Am Samstag habe ein Patrouillenschiff zwei Holzboote mit 262 Menschen an Bord abgefangen, darunter 26 Frauen und 13 Minderjährige, teilte die Marine am Sonntag mit. Am Donnerstag und Freitag waren nach Angaben von Samstag weitere drei Boote mit insgesamt 343 Menschen an Bord gestoppt worden.

Die Passagiere seien an Land gebracht und den Behörden übergeben worden, hiess es. Angaben zu den Herkunftsländern machte die Marine nicht.

Eine der gefährlichsten Fluchtrouten nach Europa

Aus dem Senegal und seinen Nachbarstaaten legen immer wieder Boote in Richtung der rund 1500 Kilometer entfernten Kanarischen Inseln ab, die zu Spanien gehören.

Der Atlantik mit seinen starken Strömungen und hohem Wellengang gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten in Richtung Europa. Nach Angaben der UN-Migrationsorganisation IOM kamen in der ersten Jahreshälfte auf den Kanaren 150 Boote mit 7213 Menschen an Bord aus Afrika an. Das waren weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum, als 8741 Menschen auf 193 Booten ankamen.