Südkorea ruft wegen Coronavirus höchste Alarmstufe aus - Hunderte Neuinfektionen

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Südkorea,

Südkorea hat angesichts der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Erneut hunderte Neuinfektionen in mehreren Ländern
Erneut hunderte Neuinfektionen in mehreren Ländern - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Erste Todesopfer in den USA und Australien sowie drastische Massnahmen in Europa.

Die Regierung werde alle nötigen Massnahmen ergreifen, um die Epidemie einzudämmen, teilte Präsident Moon Jae In am Sonntag mit. Auch aus China wurden erneut hunderte Neuinfektionen gemeldet, die USA und Australien gaben erste Coronavirus-Tote bekannt. In Italien stieg die Zahl der Infektionsfälle am Wochenende sprunghaft auf mehr als tausend, Frankreich untersagte landesweit Grossveranstaltungen.

Es seien am Sonntag mehr als 580 Neuinfektionen registriert worden, teilten die südkoreanischen Gesundheitsbehörden mit. Damit haben sich in Südkorea insgesamt mehr als 3700 Menschen mit dem neuartigen Virus angesteckt. Das sind weltweit mit Abstand die meisten Fälle ausserhalb Chinas. Die Zahl der Infektionen dürfte sich noch weiter erhöhen, da die Behörden mehr als 260.000 Menschen untersuchen wollen, die in Verbindung zu einer christlichen Sekte stehen, bei der die ersten Fälle in Südkorea aufgetreten waren.

Auch die chinesische Regierung meldete am Sonntag 573 neue Infektionsfälle, damit stieg die Gesamtzahl der dort Infizierten auf fast 80.000. Die Zahl der Neuinfektionen lag seit einigen Tagen deutlich unter den Zahlen von Januar bis Mitte Februar. Die Zahl der Todesopfer sei um 35 auf 2870 gestiegen, teilte die nationale Gesundheitskommission mit.

Australien meldete seinen ersten Todesfall. Ein 78-jähriger Mann, der Passagier des in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess» gewesen war, starb laut Behörden am Sonntag in einem Krankenhaus in Perth. Auch seine 79-jährige Frau habe sich während der Kreuzfahrt angesteckt, hiess es. Alle Besatzungsmitglieder hätten mittlerweile das Schiff verlassen, teilten die japanischen Behörden mit.

Zuvor hatten bereits die USA ihren ersten Coronavirus-Toten bekannt gegeben. US-Präsident Donald Trump sagte am Samstag in Washington, es handele sich um einen US-Bürger aus dem Landkreis King im Bundesstaat Washington, zu dem auch die 700.000-Einwohner-Stadt Seattle gehört. Weitere Todesfälle seien wahrscheinlich, sagte Trump und warnte zugleich vor Panikmache.

Teheran meldete derweil elf weitere Todesfälle, womit nach Behördenangaben im Iran bislang 54 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung starben. Knapp 980 Menschen sind dort demnach mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl sei innerhalb kürzester Zeit um 385 Fälle angestiegen. Kritiker vermuten aber eine hohe Dunkelziffer im Iran.

Auch in Europa bestimmte das Coronavirus weiterhin das öffentliche Geschehen am Wochenende. Frankreich untersagte wegen der anhaltenden Ausbreitung der Epidemie bis auf Weiteres sämtliche Grossveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern. Davon waren unter anderem der für Sonntag geplante Pariser Halbmarathon mit rund 44.000 angemeldeten Läufern sowie der letzte Veranstaltungstag der internationalen Landwirtschaftsmesse in der Hauptstadt betroffen.

Die französischen Behörden riefen zudem die Bewohner in dem vom Coronavirus besonders betroffenen Département Oise nördlich von Paris sowie in der Gemeinde La Balme-de-Sillingy im Département Haute-Savoie auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Zudem sollten am Montag mehrere Schulen geschlossen bleiben. Landesweit wurden bislang hundert Infektions- sowie zwei Todesfälle bestätigt.

In Italien, dem vom Coronavirus am stärksten betroffenen Land Europas, wurde am Samstag ein sprunghafter Anstieg der Neuerkrankungen verzeichnet. Die Zahl der Infizierten stieg auf mehr als tausend, die Zahl der Todesfälle auf 29. Mehrere Spiele der ersten italienischen Fussballliga wurden auf Mitte Mai verschoben, darunter die Top-Begegnung Juventus Turin gegen Inter Mailand.

Die Lage in Europa habe sich «deutlich verändert», teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit. «Gemeinsam mit den Kollegen aus Frankreich und Italien habe ich darauf gedrängt, dass sich die Gesundheitsminister der EU nächste Woche treffen. Das wird nun stattfinden», schrieb Spahn im Kurzbotschaftendienst Twitter, ohne weitere Details zu nennen.

Weltweit wurden inzwischen mehr als 87.000 Fälle des neuartigen Coronavirus bestätigt, fast 3000 Menschen starben an der Atemwegserkrankung Covid-19. Mehrere Länder meldeten am Wochenende ihre ersten Infektionsfälle, darunter Irland, Luxemburg, Katar, Armenien und Ecuador.

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