Todesurteile gegen 27 Geheimdienstler nach Tod von Lehrer
Im Sudan wurden 27 Geheimdienstmitarbeiter zum Tode verurteilt, weil sie einen Demonstranten gefolterter haben sollen, bis er starb.

Das Wichtigste in Kürze
- 27 Geheimdienstmitarbeiter wurden zum Tod durch Erhängen verurteilt.
- Die Männer sollen einen Lehrer zu Tode gefoltert haben.
Im Sudan sind 27 Mitarbeiter des Geheimdienstes wegen Folter und Tötung eines Demonstranten zum Tode verurteilt worden.
Ein Gericht verurteilte die Männer am Montag zum Tod durch Erhängen. Die Geheimdienstler sollen den Lehrer Ahmed al-Cheir Awadh nach dessen Festnahme im Januar getötet haben. Dies in dem sie ihn in den Räumen des Geheimdienstes geschlagen und gefoltert haben.
Demonstrationen gegen Staatschef
Demonstranten waren im Sudan seit Dezember 2018 auf die Strasse gegangen. Dies um gegen den fast 30 Jahre lang autoritär regierenden Staatschef Omar al-Baschir zu protestieren. Im April wurde Al-Baschir schliesslich gestürzt. Vorübergehend übernahm die Armee die Regierung.

Nach monatelangen und teils blutigen Massenprotesten wurde schliesslich ein sogenannter Souveräner Rat gebildet. Dieser soll eine gut dreijährige Übergangsphase zur Demokratie leiten.
250 Demonstranten getötet
Während der Demonstrationen gegen Al-Baschir und den Militärrat wurden nach Angaben von Amnesty mindestens 177 Menschen getötet. Nach Angaben eines oppositionsnahen Ärztegremiums wurden sogar mehr als 250 Demonstranten getötet. Viele von ihnen beim gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Protestierende vor dem Armeehauptquartier in Khartum am 3. Juni.
