Türkei zieht Soldaten ab
Bei einem NATO-Manöver wurde die Türkei als «Feinde» und «Ziele» bezeichnet. Die Regierung in Ankara hat jetzt aus Protest seine Soldaten abgezogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Türkei zieht seine 40 Soldaten aus einer NATO-Übung ab.
- Die Türkei wurde bei der Übung in Norwegen versehentlich als «Feind» bezeichnet.
Die türkische Regierung hat nach einem Eklat um Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk und Präsident Recep Tayyip Erdogan ihre Soldaten aus einem Nato-Manöver in Norwegen abgezogen. Erdogan sagte am Freitag vor Provinzvorsitzenden seiner AKP in Ankara, Atatürk und seine Person seien auf einer Übersicht bei dem Manöver als «Feinde» und als «Ziele» aufgeführt worden. Alle 40 türkischen Soldaten, die an dem Manöver teilgenommen hätten, seien daraufhin abgezogen worden. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg entschuldigte sich in einer Mitteilung für den Vorfall.
Nato: «Türkei geschätzter Verbündeter»
Stoltenberg teilte mit, bei dem Verantwortlichen habe es sich um einen von Norwegen abgestellten zivilen Vertragsarbeiter gehandelt, nicht um einen Nato-Mitarbeiter. Die Person sei sofort von der Übung «Trident Javelin» in Stavanger ausgeschlossen worden. Über disziplinarische Massnahmen müssten die norwegischen Behörden entscheiden. Der Vorfall spiegele nicht die Sicht der Nato wider, beteuerte der Generalsekretär. «Die Türkei ist ein geschätzter Nato-Verbündeter, der wichtige Beiträge zur Bündnissicherheit leistet.» Die Türkei ist seit 1952 Nato-Mitglied.