Weinstein bekämpfte Vorwürfe mit Privatermittlern

Der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein soll über Jahrzehnte Frauen sexuell belästigt haben. Einem Medienbericht zufolge habe der 65-Jährigen nun Privatermittler beauftragt, um an Informationen der betroffenen Frauen zu kommen.

Harvey Weinstein hält sich im Tessin auf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Frauen werfen dem Hollywood-Produzent Harvey Weinstein sexuelle Belästigung und Missbrauch vor.
  • Der Skandal rund um den 65-Jährigen sorgt für weltweite Furore.
  • Um an Informationen der betroffenen Frauen zu kommen, engagierte Weinstein private Sicherheitsfirmen.

Der unter vielfachem Missbrauchsverdacht stehende Hollywoodmogul Harvey Weinstein hat einem Medienbericht zufolge private Sicherheitsfirmen angeheuert, um Informationen über die Frauen zu sammeln, die ihm sexuelle Belästigung und Missbrauch vorwarfen. Auch Journalisten gerieten demnach ins Visier.

Die Wochenzeitung «The New Yorker» berichtete am Montagabend (Ortszeit), der Filmproduzent habe die Firmen Kroll und Black Cube im Herbst 2016 eingeschaltet. Die Wochenzeitung beruft sich auf Dokumente und die Aussagen von sieben beteiligten Personen.

Zwei Mitarbeiter von Black Cube sollen sich unter falschem Namen mit der Schauspielerin Rose McGowan getroffen haben. Eine Privatermittlerin habe sich als Frauenrechtsanwältin ausgegeben und mindestens vier Treffen mit McGowan verdeckt mitgeschnitten, heisst es in dem Bericht. Die 44-Jährige wirft Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben.

Weinsteins Sprecherin Sallie Hofmeister sagte «The New Yorker»: «Es ist eine Fiktion es so hinzustellen, als seien irgendwelche Personen zu irgendeiner Zeit ins Visier genommen oder unterdrückt worden.»

Dutzende Frauen werfen dem Hollywoodmogul sexuelle Belästigungen bis hin zur Vergewaltigung vor. Weinstein streitet nicht einvernehmlichen Sex ab. Polizeibehörden in Los Angeles, Beverly Hills, New York und London ermitteln gegen den 65-Jährigen.