Weltweite Schifffahrt wird immer sicherer

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl von verlorenen Schiffen weltweit um 38 Prozent zurückgegangen.

94 grössere Schiffe sind 2017 verloren gegangen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schifffahrt ist in den letzten zehn Jahren deutlich sicherer geworden.
  • In dieser Periode sind die Schiffsverluste um 38 Prozent gesunken.
  • Bei fast allen Unglücken und Totalverlusten sind menschliche Fehler im Spiel.

Die internationale Schifffahrt ist deutlich sicherer geworden. Im vergangenen Jahr verloren Reedereien weltweit 94 grössere Schiffe mit über 100 Tonnen, geht aus einer Analyse von AGCS hervor, dem Industrie- und Spezialversicherer des Allianz-Konzerns. Das sei ein Rückgang von vier Prozent gemessen am Vorjahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. In einem Zeitraum von zehn Jahren seien die Schiffsverluste gar um 38 Prozent gefallen. Die meisten der verlorenen Schiffe sind gesunken, andere gestrandet oder so stark beschädigt, dass sie nur noch abgewrackt werden können.

Bei fast einem Viertel der Schiffsverluste sei schlechtes Wetter die Ursache gewesen, etwa Taifune in Asien oder Hurrikans in den USA. Sie hätten allein mehr als 20 Schiffe gekostet. Bei fast allen Unglücken, Havarien und Totalverlusten sind nach der Analyse der Versicherung menschliche Fehler im Spiel. So war es wohl auch beim Verlust des Öltankers «Sanchi» vor der chinesischen Küste zu Beginn dieses Jahres: Er kollidierte mit einem chinesischen Getreidefrachter, geriet in Brand und sank. 32 Tote und riesige Ölteppiche im Ostchinesischen Meer waren die Folge.

Mehr als die Hälfte der verlorenen Schiffe sind Frachter. Fischerei und Passagierschifffahrt sind weniger stark betroffen. Durch die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung der Schifffahrt kämen neue Risiken auf die Schiffe zu, heisst es in der Analyse. Dazu gehöre auch die Gefahr möglicher Cyber-Angriffe.