Piraterie erreicht Tiefstand
Die Bedrohung der internationalen Schifffahrt durch Piraten ist so gering wie seit 22 Jahren nicht mehr.
Das Internationale Maritime Büro (IMB) zählte im vergangenen Jahr weltweit
180 Angriffe von Piraten auf Handelsschiffe, gegenüber 191 Attacken im Jahr
zuvor. Dabei wurden drei Besatzungsmitglider von Schiffen getötet und sechs
verletzt. 16 Schiffe wurden beschossen, sechs entführt. Dazu wurden 91 Seeleute
als Geiseln genommen und 75 von ihren Schiffen entführt. Zum Vergleich: Im
Jahr 2010 zum Beispiel hatte es 445 Überfälle auf Handelsschiffe gegeben.
Die Gewässer vor der somalischen Küste, wo die Schiffe mittlerweile wirksam geschützt werden, verzeichneten immer noch neun Zwischenfälle mit Piraten, darunter einen Beschuss durch Raketen bei einem vergeblichen Überfall 280 Seemeilen östlich von Mogadischu. Ein weiterer Schwerpunkt der Piraterie seien Indonesien, wo es zu 43 Piratenakten kam, sowie die Philippinen mit 22 Angriffen.
Vor allem in Afrika bleibt es gefährlich
«Auch wenn die Zahl der Angriffe zurückgegangen
ist, bleiben der Golf von Guinea und die Gewässer rund um Nigeria für Seefahrer
bedrohlich», sagte IMB-Direktor Pottengal Mukundan. Hier wurden die meisten
Seeleute gekidnappt, 65 von 75. Insgesamt gab es in dieser Region 46 Angriffe.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem Maritimen Büro (IMB) ging die Piraterie im vergangenen Jahr stark zurück.
- In Afrika bleibt Piraterie aber weiterhin ein grosses Problem.