Zahl der Morde in Mexiko im Jahr 2020 leicht zurückgegangen
Im Jahr 2020 wurden in Mexiko 35'614 Mordopfer verzeichnet. Dies sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Das Wichtigste in Kürze
- In Mexiko ist zum ersten Mal seit fünf Jahren die Zahl der Morde gesunken.
- Demnach wurden im Jahr 2020 35'614 Mordopfer registriert.
- Das waren 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr – der erste Rückgang seit 2015.
Im von Gewalt gebeutelten Mexiko ist die Zahl der Morde zum ersten Mal seit fünf Jahren leicht gesunken. Im Jahr 2020 wurden 35'614 Mordopfer gezählt, wie aus einer offiziellen Statistik hervorgeht, die am Mittwoch in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador vorgestellt wurde. Das waren 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr – der erste Rückgang seit 2015.
Die Gesamtzahl fasst 966 Femizide mit ein, also Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts. Dies sind drei mehr als im Jahr 2019. Trotz des Rückgangs gab es im vergangenen Jahr in Mexiko erneut fast 100 Morde pro Tag. In Deutschland waren es 2019 insgesamt 245.
Mexiko leidet unter massiver Gewalt
Mexiko erlebt immens viel Gewalt, seit Ende 2016 die damalige Regierung dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärte und der sogenannte Drogenkrieg ausbrach. Das Blutvergiessen geht zu einem grossen Teil auf das Konto von Kartellen und Gangs, die am Drogenschmuggel in das Nachbarland USA beteiligt sind, aber auch etwa durch Entführung und Erpressung Geld einnehmen. Oft haben sie Verbindungen zu Sicherheitskräften.
In dem nordamerikanischen Land mit knapp 130 Millionen Einwohnern werden nach Zahlen des Thinktanks Institute for Economics and Peace (IEP) nur drei Prozent der gemeldeten Straftaten aufgeklärt. Nicht in der Mordstatistik erfasst sind mehr als 82 000 Menschen, die als verschwunden gelten. Immer wieder werden Massengräber entdeckt.