Der Tesla als Überwachungsmaschine? Neue Software macht es möglich

Eine neue Software soll Tesla Fahrer mehr Sicherheits-Feeling gewähren. Gleichzeitig kann das Programm der Überwachung anderer dienen.

Elektroauto: Der Tesla Model 3. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Open-Source-Software soll Tesla-Nutzern mehr Sicherheit bieten.
  • Theoretisch kann sie aber dazu verwendet werden, die Umgebung auszuspähen.
  • Algorithmen ermöglichen die Gesichter- und Nummernschild-Erkennung.

Eine sich in Entwicklung befindende Open-Source-Software ermöglicht es, Teslas zum Überwachungswerkzeug umzufunktionieren. Ein «Security-Feature» soll es gemäss Entwickler sein.

Die in den Fahrzeugen verbauten Kameras erlangen mit «Scout» die Fähigkeit, sie umgebende Nummernschilder und Gesichter zu erkennen. Das soll dem Schutz des Fahrers dienen: Regelmässigkeiten werden dabei gemeldet. Wird man beispielsweise von einem Auto verfolgt, würde das auffallen und eine Warnung an den Tesla-Nutzer auslösen.

Autos auf einer Strasse. (Symbolbild) - DPA

Programm vereinfacht Spionage und Attacken

Wie das Fachmagazin «Heise» in seinem Bericht bemerkt, kann das Programm jedoch auch für das Gegenteil benutzt werden. Ein Angriff auf ein Unternehmen könne etwa viel einfacher geplant werden. Man stelle den Tesla auf den Firmen-Parkplatz und lasse ihn auswerten, welche Mitarbeiter wann anwesend sind.

Das ideale Zeitfenster für einen Einbruch liesse sich ohne all zu grosse Mühe evaluieren. Ein Abgleich mit einer Datenbank, etwa jener des Business-Netzwerks LinkedIns, genüge.

Entwickler achte auf Datenschutz

Zwei Überwachungskameras. (Symbolbild) - Keystone

Der Entwickler habe betont, im Vorfeld Funktionen im Programmiercode weggelassen zu haben: So soll es nicht möglich sein, die Software als Überwachungswerkzeug zu missbrauchen. Mehrere Autos könnten nicht miteinander kommunizieren zudem sei die Funktion ausschliesslich im Auto und nicht in der Cloud verfügbar.

«Open-Source» bezeichnet Software, deren Quelltext für alle zugänglich und veränderbar ist. Interessierte mit entsprechenden Fachkenntnissen dürften also keine Mühe haben die Software um eben diese fehlenden Funktionen zu ergänzen.

Nicht nur Tesla

Einsetzbar ist die Software wegen des im Auto verbauten Minicomputers der Marke nVidia und der vorhandenen Kamera. Es gilt jedoch festzuhalten, dass man theoretisch jedes Auto mit Kamera und Minicomputer ausstatten und so zur Überwachungsmaschine umfunktionieren könnte.