Facebook und Google tracken User auch auf Porno-Seiten

Die Internetriesen Facebook und Google tracken Nutzer selbst auf Porno-Seiten – trotz Inkognito-Modus. Die Daten werden jedoch angeblich nicht verwendet.

Statt auf die initial verlinkte Corona-Info-Seite, verweisen die Adressen aktuell auf Google. (Symboldild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie hat Tracking und Datenschutzrisiken auf pornografischen Webseiten untersucht.
  • In 93 Prozent der Fälle fanden sich Tracker, welche Daten an Drittparteien weitergaben.
  • Auch Facebook und Google erhalten so Informationen über ihre Nutzer.
  • Man wolle diese jedoch nicht verwenden, heisst es von offizieller Seite.

Dass Facebook und Google fleissig Daten über ihre User sammeln, ist unlängst bekannt. Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Auch der Inkognito-Modus schützt davor nicht, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie verdeutlicht.

Diese widmet sich der Untersuchung von Tracking und Datenschutzrisiken auf pornografischen Websites und kommt dabei zu einem klaren Schluss: Rund 93 Prozent der 22'484 untersuchten Seiten sendet Daten an Drittparteien weiter – im Durchschnitt rund sieben davon. In ganzen 74 Prozent der Fälle war Google in den Prozess involviert.

Doch nicht nur Google zeigt sich geschäftig. Auch Facebook scheint sich das Business mit den sensiblen Porno-Daten nicht entgehen lassen zu wollen. So fanden die Forscher auf jeder zehnten Webseite auch Tracker des Social-Media-Giganten.

Die meisten solcher Tracker arbeiten dabei mit Cookies, andere setzen auf Tracking Pixel. Gravierend jedoch: Nur 17 Prozent der untersuchten Websites konnten eine Datenschutzerklärung vorweisen. Auf eine Transportverschlüsselung setzten ebenfalls nur 17 Prozent der Porno-Seiten, wie «Golem» berichtet.

Facebook und Google wollen Daten nicht verwenden

Von der «New York Times» auf die Befunde der Studie angesprochen, versicherten die Unternehmen, die Daten nicht verwenden zu wollen. Was mit den gesammelten Informationen jedoch dann geschieht, bleibt unklar.