WhatsApp: Links zu privaten Einladungen öffentlich auf Google
Zurzeit lassen sich hunderttausende private WhatsApp-Gruppeneinladungen via Suchmaschine aufrufen. Inhaber Facebook weist die Schuld von sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Zurzeit sind hunderttausende WhatsApp-Einladungen in Suchmaschinen öffentlich einsehbar.
- WhatsApp-Mutter Facebook sieht sich nicht in der Verantwortung.
Wer via WhatsApp eine Gruppeneinladung verschickt, teilt diese unter Umständen mit der ganzen Welt. Wird mit dem richtigen Suchbegriff gesucht, erscheinen nämlich hunderttausende Links zu privaten Chat-Gruppen.
Nach nur einem Klick kann sich also jede beliebige Person einer WhatsApp-Gruppe anschliessen, sofern der Gruppen-Admin Beitrittsanfragen nicht erst bestätigen muss.
Ein Twitter-Nutzer bemerkte dies und teilte die Information mit der in der Fachwelt bekannten Datenschutz-Expertin Jane Manchun Wong, die den Skandal prompt öffentlich machte.
Google hat seine Suchmaschine mittlerweile angepasst und die Listung solcher Links damit verunmöglicht. Bei anderen Suchmaschinen wie Bing oder Yandex erscheinen die privaten Einladungen jedoch nach wie vor.
WhatsApp-Mutter Facebook weist Schuld von sich
Prekär: Ein anderer Twitter-Nutzer hat die Problematik bereits im November 2019 bemerkt, der WhatsApp-Mutter Facebook gemeldet und auf ein Belohnung gehofft, die in solchen Fällen normalerweise ausbezahlt wird.
Die ernüchternde Antwort: «Leider berechtigt Sie die Meldung dieses Bugs nicht zu einer Belohnung. Dass die Links zu Gruppen-Chats für alle zugänglich sind, ist gewollt. Gruppen-Admins können diesen Link bei Bedarf deaktivieren. Überraschend ist lediglich, dass Google diese Links indexiert. Darum sehen wir nicht uns in der Verantwortung.»
Facebook widerspricht sich
Dass die Links auf Google seit kurzem nicht mehr auftauchen, legt nahe, dass Facebook aktiv geworden ist. Dies scheint sich mit dem Statement vom November zu widersprechen. Zudem wurden die Anpassungen erst nach gestriger medialer Aufmerksamkeit gemacht.
Die Links zu Gruppen-Chats sollen Gruppen-Admins grundsätzlich das Teilen von Einladungen vereinfachen. Dass diese Links dadurch öffentlich einsehbar sind, ist nicht naheliegend.
Die Links erscheinen, wenn beispielsweise bei der Suchmaschine Bing folgender mit dem Suchoperator «Site:» versehener Begriff eingegeben wird: «Site:chat.whatsapp.com».
Die Suche lässt sich mit beliebigen Begriffen ergänzen, wodurch die Resultate beispielsweise auf bestimmte Gruppen-Namen eingeschränkt werden können.