Agentur: Assads Onkel in Paris zu Haftstrafe verurteilt

Ein Onkel des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist vom einem Pariser Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Ausserdem werde das Immobilienvermögen von Rifaat al-Assad beschlagnahmt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus dem Gerichtssaal.

ARCHIV - Rifaat al-Assad, ein Onkel des syrischen Präsidenten Assad, bei einem Interview mit der Associated Press. Rifaat al-Assad ist vom einem Pariser Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Foto: Michel Euler/AP/dpa - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Demnach erklärte das Gericht al-Assad für schuldig, zwischen 1996 und 2016 bandenmässig öffentliche Gelder aus Syrien gewaschen zu haben.

Al-Assad habe damit in betrügerischer Weise ein Immobilienimperium aufgebaut.

Das Vermögen wurde dem Bericht zufolge auf rund 90 Millionen Euro geschätzt. Der 82 Jahre alte Onkel von Baschar al-Assad war demnach nicht vor Gericht erschienen. Die Finanzstaatsanwaltschaft hatte im Dezember 2019 vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro gefordert.

Rifaat al-Assad hatte nach früheren Angaben die Anschuldigungen zurückgewiesen. Er musste Syrien 1984 nach einem Putschversuch gegen seinen Bruder Hafis verlassen, den langjährigen Machthaber Syriens und Vater des heutigen Präsidenten. Rifaat gehörte lange selbst zur Führung des Landes, wo er als Kommandeur von Elitetruppen für mehrere Gräueltaten verantwortlich gemacht wird. Er wies dafür später jede Verantwortung zurück.

Auch in Spanien wurde die Justiz im Fall Rifaat al-Assad aktiv. Ende vergangenen Jahres schlug ein Richter am Nationalen Staatsgerichtshof vor, gegen den 82-Jährigen und 13 weitere Personen wegen mutmasslicher Geldwäsche ein Strafverfahren einzuleiten.