BRICS-Gipfel: Ist Russland zurück auf der Weltbühne?

Russland hat im Rahmen des BRICS-Gipfels mehr als 20 Staatsoberhäupter eingeladen. Der Kreml demonstriert seine Relevanz.

Putin beim Brics-Gipfel. (Archivbild) - Alexander Zemlianichenko/Pool AP/AP

Russlands Präsident Wladimir Putin empfing diese Woche über 20 Staatsoberhäupter zum BRICS-Gipfel in Kasan. Laut «Al Jazeera» ist es das grösste internationale Treffen in Russland seit Jahren. Der Kreml nutzte die Gelegenheit, um seine globale Relevanz aufzuzeigen.

Unter den Teilnehmern waren Schwergewichte wie Chinas Präsident Xi und Indiens Premier Modi. Auch die Staatschefs der neuen BRICS-Mitglieder Iran, Ägypten und Äthiopien waren anwesend.

Putins Comeback auf der Weltbühne

Der Gipfel bot Putin eine Plattform, um westlichen Sanktionen zu trotzen. Wie «The Guardian» berichtet, wollte er zeigen, dass Russland keineswegs isoliert ist. Die Anwesenheit von 36 Staats- und Regierungschefs unterstrich diese Botschaft eindrucksvoll.

Putin muss in seinem Krieg herbe Verluste hinnehmen. (Archivbild) - keystone

Putin nutzte das Treffen für bilaterale Gespräche mit Xi und Modi. Laut «The Guardian» waren insgesamt 15 solcher Treffen geplant. Der russische Präsident demonstrierte damit seine diplomatische Handlungsfähigkeit trotz westlicher Ächtung.

BRICS als Gegengewicht zum Westen

Die BRICS-Staaten sehen sich als Vertreter einer globalen Mehrheit. Sie streben laut «Al Jazeera» eine neue Weltordnung an. Ein Hauptziel ist die Reduzierung der Dominanz des US-Dollars im internationalen Handel.

Iran sieht in BRICS einen Ausweg aus der «amerikanischen Autokratie». Laut «Al Jazeera» hofft Teheran, durch die Gruppe Sanktionen zu umgehen. Auch andere Mitglieder wollen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit stärken.

Herausforderungen für die Allianz

Trotz der Einigkeit gegen westliche Dominanz gibt es Spannungen in der Gruppe. «The Guardian» berichtet von Differenzen zwischen China und Indien. Auch neue Mitglieder wie Ägypten und Äthiopien haben konfliktreiche Beziehungen.

Brics-Gipfel 2024. - Alexander Nemenov, Pool Photo via AP/Keystone

Brasilien betont, BRICS sei nicht gegen andere gerichtet. Diese Haltung steht im Kontrast zu Russlands anti-westlicher Rhetorik. Die Herausforderung für Putin wird sein, diese Differenzen zu überbrücken.