Bündnis gegen Erdogan erhält Unterstützung von pro-kurdischer HDP
Das Bündnis um Kemal Kilicdaroglu, Herausforderer des türkischen Präsidenten Erdogan, könnte einen wichtigen Partner bekommen. Doch dieser ist umstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die HDP ist bereit, Kemal Kilicdaroglu im Wahlkampf gegen Erdogan zu unterstützen.
- Die pro-kurdische Partei ist die zweitstärkste Kraft und gilt als Königsmacher.
- Im Bündnis gegen Erdogan gibt es jedoch auch scharfe Gegner der HDP.
Die pro-kurdische Partei HDP ist bereit, Kemal Kilicdaroglu im Präsidentschaftswahlkampf gegen Recep Erdogan zu unterstützen. Das sagte Mithat Sancar, der Vorsitzende der HDP, die zugleich die zweitstärkste Oppositionspartei im Parlament ist.
Oppositionsführer Kilicdaroglu von der CHP steht an der Spitze eines Mehrparteien-Bündnisses, das eine Wiederwahl Erdogans im Mai verhindern will. Dem Bündnis gehören sechs Parteien an, allen voran die CHP als stärkste Gegenkraft im Parlament. Die HDP ist nicht Teil der Allianz.
Opposition gegen Erdogan ist uneins
HDP-Chef Sancar kündigte Gespräche mit Erdogan-Gegner Kilicdaroglu an. Dabei sollten Grundsätze besprochen, nicht verhandelt werden. Es gehe der Partei um «Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit» – nicht um Ministerposten.
Wie erfolgreich diese Gespräche laufen werden, ist unklar. In dem Bündnis gibt es scharfe Gegner der HDP, allen voran die nationalistische Iyi-Partei. Deren Vorsitzende, Meral Aksener, war Innenministerin, als der türkische Staat in den 90er-Jahren gegen die Terrororganisation PKK vorging. Aksener unterstellt der HDP Verbindungen zur PKK.
In der Türkei wird am 14. Mai ein neuer Präsident gewählt. Recep Erdogan ist seit 2014 im Amt.