Estland: Mitarbeiter der Danske Bank wegen Geldwäsche angeklagt

Die Staatsanwaltschaft in Estland erhebt Anklage wegen Geldwäsche gegen sechs frühere Mitarbeiter einer Filiale der Danske Bank.

Die Danske Bank ist verstrickt in einen Geldwäsche-Skandal in einer Filiale von Estland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Geldwäsche erhob das Land Estland nun Anklage gegen sechs Verdächtige.
  • Bei ihnen handelt es sich um ehemalige Mitarbeiter der Danske Bank.

Die Angeklagten hatten sich laut diversen Aussagen ein regelrechtes Emporium erbaut: In den Jahren 2007 bis 2015 sollen sie mindestens 1,6 Milliarden US-Dollar und 6 Millionen Euro gewaschen haben. Dazu nutzten sie die Infrastruktur der dänischen Danske Bank. Die sechs Verdächtigen – fünf Männer und eine Frau – waren selbst Mitarbeiter einer Filiale in Estland.

Nun erhob die estländische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die ehemaligen Angestellten. Sie sollen das Geld nicht für sich selbst, sondern für Grosskriminelle gewaschen haben. Bei diesem Prozess soll die gesamte Filiale beteiligt gewesen sein.

Estlands Banker im Zentrum von globalem Geldwäsche-Netzwerk?

Nach Angaben von Staatsanwältin Maria Entsik sollen die Angeklagten ihr eigenes Geldwäschegeschäft aufgebaut haben. Dies hatten sie vor anderen Abteilungen der Bank verheimlicht, dabei soll es sich um gewerbsmässige Geldwäsche gehandelt haben. Die Ermittler in Estland erhielten demnach in internationaler Zusammenarbeit Informationen zu vorausgegangenen Straftaten. Der Anklageschrift zufolge sollen diese in Russland, Aserbaidschan, Georgien, der Schweiz, den USA und im Iran begangen worden sein.

Die Danske Bank war vor einigen Jahren wegen eines Geldwäsche-Skandals in der estnischen Filiale in die Schlagzeilen geraten. Dort sollen rund 200 Milliarden Euro gewaschen worden sein. Der Fall führte in mehreren Ländern zu Ermittlungen gegen das Geldhaus.