EU: Kommission präsentiert Details zu digitalem Identitätsnachweis
Künftig sollen Mitgliedsstaaten der EU ihren Bürgern digitale Identitätsnachweise zur Verfügung stellen. Die EU-Kommission hat nun Details dazu präsentiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In der EU soll es in Zukunft digitale Identitätsnachweise geben.
- Die technischen Voraussetzungen hierfür sollen bis September 2022 geschaffen werden.
- Somit könnten junge Erwachsene ihr Alter nachweisen, ohne andere Daten preiszugeben.
Die EU-Länder sollen künftig dazu verpflichtet sein, ihren Bürgerinnen und Bürgern einen digitalen Identitätsnachweis zur Verfügung zu stellen. Die EU-Kommission will dafür gemeinsam mit den EU-Staaten die technischen Voraussetzungen bis September 2022 schaffen.
Bürgerinnen und Bürger der EU sollen so etwa einfacher ihr Alter, den Besitz eines Führerscheins oder eines Abschlusses nachweisen können. Dies teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Man habe das Recht dazu, solch einen Nachweis zu bekommen, sei aber nicht dazu verpflichtet.
EU: Einfachere Autoanmietung im Ausland
Damit kommt die EU-Kommission einem Ersuchen der Staats- und Regierungschefs nach. Diese hatte sich im Oktober darauf verständigt, ein solches Vorhaben voranzubringen. Konkret könnte so den Angaben zufolge im Ausland einfacher ein Auto angemietet oder ein Bankkonto eröffnet werden. Dies sagte EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager.
So könnten junge Erwachsene künftig in einer Bar etwa auch nur ihr Alter nachweisen. Dies, ohne ihren Wohnort oder andere persönliche Daten preisgeben zu müssen.
«Höchste Sicherheitsniveaus» bei Datenschutz
«Auch unseren grossen und kleinen europäischen Unternehmen wird die digitale Identität zugutekommen: Sie werden ein breites Spektrum neuer Dienstleistungen anbieten können», sagte EU-Handelskommissar Thierry Breton. Die Daten sollen durch «höchste Sicherheitsniveaus» geschützt werden. Nutzerinnen und Nutzer sollen jederzeit kontrollieren können, welche Daten sie wem zur Verfügung stellen wollen.
Nach Angaben der Kommission können derzeit die Menschen in nur 14 Mitgliedstaaten ihren nationalen elektronischen Identitätsnachweis länderübergreifend nutzen. EU-Kommissionsvize Vestager betonte zudem: Durch die geplanten neuen Möglichkeiten würden nicht mehr Daten ausgetauscht, als es ohnehin schon analog gemacht würde.