Frankreichs «Spiderman» klettert in Paris gegen Rente mit 64

Der Kletterkünstler Alain Robert, auch bekannt als «Spiderman», erklomm, als Protest gegen die Rentenreform in Frankreich, ein 187 Meter hohes Gebäude.

Den Aufstieg am Total-Gebäude in Paris meisterte «Spiderman» Alain Robert am Montag in 52 Minuten. Er protestierte damit gegen die Rentenreform der Regierung. - sda - Keystone/AP/MICHEL EULER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Kletterkünstler Alain Robert erklomm ein 187 Meter hohes Gebäude.
  • Die Aktion diente dem Protest gegen die Rentenreform in Frankreich.

«Spiderman» will nicht erst mit 64 in Rente gehen: Der französische Kletterkünstler Alain Robert, auch bekannt unter dem Namen des Comic-Helden, protestierte am Montag mit einer aufsehenerregenden Aktion gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron.

Er erklomm den 187 Meter hohen Sitz des französischen Ölkonzerns Total im Pariser Geschäftsviertel La Défense. Nach dem Abenteuer nahm ihn die Polizei in Empfang.

Der Extremkletterer Alain Robert klettert ungesichert an der Fassade des Skyper-Hochhauses in die Höhe. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

«Mit 57 Jahren bin ich nicht mehr weit von der Rente entfernt», sagte Robert zu seiner Protestaktion. «Ich kann nur Geld verdienen, indem ich klettere. Soll ich das etwa bis 64 tun? Oder sogar bis 67?»

Ihn nerve es, wenn die Regierung den Leuten ständig sage, sie müssten mehr arbeiten, um dann weniger Rente zu erhalten. Das Klettern sei besonders «beschwerlich», und das müsse mit angerechnet werden.

Kletterte bereits für Hongkong

Der Extremsportler Robert ist auf das Erklimmen von Wolkenkratzern spezialisiert, was er mit blossen Händen und ohne Sicherheitsnetz tut. Den Aufstieg am Total-Gebäude meisterte er in 52 Minuten. «Es war sehr kalt, ich habe meine Fingerspitzen nicht mehr gefühlt», sagte er. «Ausserdem bin ich nicht mehr so in Form wie vor 20 Jahren», scherzte er.

Robert klettert nicht zum ersten Mal für einen politischen Zweck: Erst im August war er 68 Etagen an der Fassade des Cheung Kong Center in Hongkong emporgestiegen. Er wollte damit die Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone unterstützen.