Gewalt am Gaza: Hamas offenbar zu Waffenstillstand bereit
Kurz vor dem ESC in Tel Aviv stellt sich die Frage: Gelingt ein Waffenstillstand am Gaza? Die Hamas ist offenbar zu einer Ruhe bereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hamas hat ihre Bereitschaft zu einer neuen Waffenruhe mit Israel signalisiert.
- Mehr als zwei Dutzend Menschen sind seit dem Wochenende gestorben.
- Trump fordert Frieden und betont die Unterstützung von Israel.
Eine Feuerpause sei möglich, wenn sich Israel ebenfalls daran halte, verkündete der Chef der islamistischen Bewegung, Ismail Hanija, am Sonntagabend.
Kurz darauf richtete US-Präsident Donald Trump eine Warnung an die Palästinenser im Gazastreifen. Er sicherte ausserdem dem Verbündeten Israel die volle Unterstützung seines Landes zu.
Der neu aufgeflammte Konflikt zwischen Israel und den militanten Palästinenserorganisation forderte auf beiden Seiten einige Menschenleben: Seit dem Wochenende mehr als zwei Dutzend. Auf beiden Seiten wurden mehr als hundert verletzt.
Hamas fordert Aufhebung israelischer Blockade am Gaza
In seiner Stellungnahme forderte Hamas-Chef Hanija eine Aufhebung der seit mehr als zehn Jahren andauernden israelischen Blockade des Gazastreifens. Diese wird inzwischen von Ägypten mitgetragen. Andernfalls werde es weitere Konfrontationen geben.
Seit Samstag haben militante Palästinenser nach Angaben der israelischen Armee mehr als 650 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert.
Israels Luftwaffe bombardierte mehr als 250 Ziele in dem Küstenstreifen. Dabei wurden mehrere Häuser zerstört, darunter das Gebäude der inneren Sicherheitsbehörde der Hamas.
Nach einer stundenlangen Sitzung wies das israelische Sicherheitskabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Armee am Sonntagabend an, die Angriffe fortzusetzen.
Auch schwangere Frau und Kind getötet
Unter den getöteten Palästinensern waren zwei schwangere Frauen und Kinder. Israel bestreitet derweil, für den Tod einer 37-jährigen schwangeren Frau und ihrer einjährigen Tochter im Gazastreifen verantwortlich zu sein.
Nach Militärangaben wurden sie östlich von Gaza von einer fehlgeleiteten Rakete militanter Palästinenser getroffen.
Die Eskalation verschärft die Sicherheitsbedenken vor dem in einer Woche stattfindenden internationalen Gesangswettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv.
ESC-Proben von Gewalt am Gaza verschont
Zwar blieb die Stadt von Gewalt verschont und die ESC-Proben verliefen nach Plan. Militante Palästinenserorganisationen drohten jedoch nach Medienberichten mit einer Ausweitung der Angriffe auch auf die Küstenmetropole.
Die Gewalt war eskaliert, nachdem es am Freitag an der Gaza-Grenze bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten Tote gegeben hatte.
Vier Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza getötet. Palästinenserfraktionen kündigten daraufhin Rache an.