Neuste Welle der Gewalt im Gaza zwischen Israel und Hamas
Der Gaza-Konflikt spitzt sich erneut zu. Israel und Palästinenser beschiessen sich gegenseitig mit Raketen. Auslöser ist ein israelischer Militäreinsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag kam es während eines Einsatzes israelischer Soldaten im Gaza zu Schusswechseln.
- Dieser Einsatz hat zu einer neuen Eskalationsstufe im Gaza-Konflikt geführt.
- Die Hamas hat hunderte Raketen auf Israel abgefeuert, Israel reagiert mit Luftschlägen.
Sirenen und Kondensstreifen der Abwehrraketen sind heute über Israels Himmel zu sehen – Einschläge von Bomben in den Gassen von Gaza. Der Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästinenser scheint erneut zu eskalieren. Bereits sind mehrere Tote und viele Verwundete zu beklagen. Laut dem israelischen Armeesprecher Jonathan Conricus handelt es sich um die intensivsten Angriffe auf Israel seit dem Gazakrieg 2014. Rund 400 Raketen und Mörsergranaten sind auf Israel abgefeuert worden.
VIDEO: Israeli airstrike at dawn this morning against a target in #Gaza. - @NadavEyalDesk pic.twitter.com/bsxGP9DmEz
— Conflict News (@Conflicts) November 13, 2018
Als Antwort griffen israelische Kampfjets über 100 Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen an – unter anderem den Fernsehsender der Hamas. Das Gebäude sei komplett zerstört worden, heisst es aus Palästinenserkreisen. Wie viele Menschen dabei ums Leben kamen, ist unklar.
Diese neuste Welle der Eskalation kommt in einer ohnehin angespannten Phase. Seit vergangenem März kam es zu mehreren teilweise gewaltsamen Proteste an der Gaza-Grenze zu Israel. Proteste gegen die seit über zehn Jahren dauernde israelische Blockade des Gazastreifens. Mit der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem im Mai wurde zusätzlich Öl ins Feuer der israelisch-palästinensischen Beziehungen gegossen. Nach Angaben der Hamas sind seit März bei Protesten mehr als 220 Palästinenser getötet worden.
Israelischer Militäreinsatz als Auslöser
Auslöser für die neuste Eskalation ist ein mutmasslicher Angriff einer israelischen Spezialeinheit am Sonntag im südlichen Gazastreifen. Aus Kreisen der Terrororganisation Hammas heisst es, dass die Israelis in einem zivilen Fahrzeug in den Gazastreifen eingedrungen seien, mit der Absicht, den 37-jährigen Hammas-Kommandeur Nur Baraka zu entführen. Dies sei jedoch schiefgelaufen, weshalb die Soldaten den Mann töten liessen und daraufhin Richtung Grenze davonfuhren.
Kämpfer der Hamas hätten die Einheit verfolgt und das Feuer eröffnet. Israelische Kampfjets hätten daraufhin eingegriffen, um den Rückzug der Israelis zu decken.
Von israelischer Seite wurden die Darstellungen zurückgewiesen. Es sei weder ein Tötungsversuch noch eine Entführung gewesen, so ein Sprecher der israelischen Armee. Lediglich dass es zu einem Schusswechsel während eines Einsatzes im Gazastreifen gekommen ist, wurde offiziell bestätigt. Sieben militante Palästinenser und ein israelischer Offizier wurden getötet.
EDA warnt
Die Hamas ist im Besitz von Raketen, die bis nach Tel Aviv und Jerusalem reichen, warnt die israelische Regierung. Das Schweizer Aussendepartement EDA rät derzeit von Reisen näher als 40 Kilometer an den Gazastreifen ab.
Zur Erinnerung – Israel: Es wird abgeraten von Reisen, die näher als 40 km an den Gazastreifen heranführen. https://t.co/mQZHE04Wne
— travel_EDA-DFAE (@travel_edadfae) November 13, 2018
Rappel – Israël: tout voyage ayant lieu à moins de 40 km de la bande de Gaza est déconseillé. https://t.co/DX8O9a87do