Irakische Regierung verhängt wegen Protesten Ausgangssperre in Bagdad

Angesichts der heftigen Proteste im Irak hat Regierungschef Adel Abdel Mahdi eine Ausgangssperre in der Hauptstadt Bagdad verhängt.

Die Sicherheitskräfte wussten sich gegen die wütenden Demonstranten nur noch mit scharfer Munition zu helfen. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens neun Tote bei gewaltsamen Zusammenstössen im Irak.

Die Ausgangssperre für «Fahrzeuge und Menschen» trete am frühen Donnerstagmorgen in Kraft und gelte bis auf Weiteres, erklärte die Regierung in der Nacht. Zuvor waren im Irak bei Protesten gegen Korruption und hohe Arbeitslosigkeit mindestens neun Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden.

In Bagdad feuerten bei den Protesten Polizisten in die Luft und setzten Tränengas ein. Weitere Demonstrationen fanden im zentralirakischen Nadschaf, in Basra im Süden des Landes und im 300 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Nassirija statt. Ausgangssperren wurden auch in Nadschaf und Nassirija verhängt. In Bagdad wurde die sogenannte Grüne Zone abgeriegelt.

Die irakische Regierung ist seit Jahren immer wieder mit Protesten gegen die verbreitete Korruption und die chronischen Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung konfrontiert.